Sex, Drugs & Rock `n` Roll
Seit Wochen wird die Causa Rammstein nicht nur in der Musikbranche heftig debattiert. Die ominöse „Row Zero“ – die Reihe Null, für die schöne, junge Mädchen akquiriert worden sein sollen, hat die Sache ins Rollen gebracht. Berichte über Sex, Machtspiele, jede Menge Alkohol und Drogen wurden bekannt und rücken Frontman Till Lindemann und neuerdings auch an den Keyboarder der Band, Christian „Flake“ Lorenz in den Fokus.

Aufgetaucht sind die Vorwürfe im litauischen Vilnius, als eine junge Frau aus Nordirland in sozialen Medien twitterte, sie wäre im Umfeld des Konzerts womöglich betäubt und verletzt worden. Während die Behörden in Litauen den Fall nicht weiterverfolgen, ermittelt in Berlin zurzeit die Staatsanwaltschaft. Viele Rammstein-Fans stehen hinter ihren Idolen, andere sind enttäuscht und wollen ihre Tickets verkaufen.

Warum aber wird man überhaupt zum Fan? Und warum kann die Musikindustrie ohne sie nicht überleben? Ob Beatles, Rolling Stones, Guns ‚n’ Roses oder Sex Pistols – das Leben der Rocker war und ist oft geprägt von Drogen und von sexuellen Exzessen. Da gab es jene Fans, die von ihren Kreisch-Konzerten reihenweise in Ohnmacht fielen und jene, die ihren Weg in den Backstage-Bereich fanden, um mit den Musikern körperlichen Austausch zu pflegen: sogenannte Groupies.

Der Begriff wurde 1969 während des legendären Woodstock-Festivals erfunden, als Frauen damit begonnen haben ihre Sexualität frei auszuleben – aus Groupies wurden Musen, etwa Marianne Faithfull, die an den Lippen von Mick Jagger klebte.

Ein aktuelleres Beispiel ist Tokio Hotel, die Zwillinge lösten in den 00er-Jahren einen Hype aus. Teenager - Fans verlangten von ihren Idolen auf Transparenten etwa „Bill, ich will ein Kind von dir“.
Die Fan-Kultur lebt auch heute weiter, doch haben sich die Zeiten verändert. Wo liegt die Verantwortung, bei den weiblichen Fans oder den Musikern? Welche Schutzmaßnahmen kann die Musikbranche treffen? Und sind Sex, Drugs & Rock `n` Roll heute noch zeitgemäß?
TV-Beitrag: Antonia Seierl