Sündige Spiele
Brot und Spiele für alle, Theater, das begeistert und berührt – das verspricht Neointendant Gregor Bloeb für seine Neuausrichtung der traditionsreichen Tiroler Volksschauspiele.

Als Ort des Miteinanders wurden sie in Telfs vor mehr als 40 Jahren von Legenden wie Kurt Weinzierl, Otto Grünmandl und Dietmar Schönherr ins Leben gerufen. Eröffnet wurde das Festival mit Franz Kranewitters „Die sieben Todsünden“ und die waren mit Julia Gschnitzer, Ruth Drexel, Hans Brenner, Felix Mitterer oder Walter Reyer mehr als prominent besetzt. Sieben Regisseure, darunter Reinhard Schwabenitzky, Kurt Weinzierl oder Gernot Friedl inszenierten diese acht Einakter an zwei Abenden.

Daran will Publikumsliebling Bloeb anknüpfen und zeigt die „No-Gos“ der Menschheit ganz aktuell. Denn die Zeiten haben sich gewandelt, ist Bloeb überzeugt. „Geiz ist heute geil und Gier fast schon normal. Hochmut, Völlerei, Übermaß – sind zum Alltagsproblem geworden.“

Sieben Autorinnen und Autoren von 27 bis 70, von Nestroy-Preisträgerin Lisa Wentz bis zum erfolgreichen Stücke-Schreiber Felix Mitterer, von Filmemacher David Schalko bis zu Literatin Helena Adler – sie alle haben sich je eine Sünde „vorgenommen“ und wollen diese für unsere Gegenwart neu denken.

Gregor Bloeb führt Regie und will ein Cross-over-Spektakel schaffen, eine Symbiose aus Schauspiel, Film, Tanz und Live-Musik. Auch einen neuen Spielort stampfen die Volksschauspiele Telfs aus dem Boden. Am Birkenberg hat das Innsbrucker Architektur-Kollektiv „columbosmext“ eine Tribüne für 500 Zuseher entworfen.

Die sieben Kurzstücke zwischen Himmel und Hölle, Dystopie und Utopie, zwischen Totentanz und lustvoller Feier des Lebens sind auch mit namhaften SchauspielerInnen besetzt, darunter Gerti Drassl oder Gerald Votava.
Der kulturMontag mit einer Reportage und Interviews mit Gregor Bloeb und Felix Mitterer.
TV-Beitrag: Susanna Schwarzer