Vom Zauber der Sinnlichkeit

Die Glasmanufaktur Lobmeyr feiert 200 Jahr Jubiläum im MAK

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Sie funkeln und glänzen, sie geizen nicht mit optischen Reizen, sind stilvoll und elegant. Der legendäre Juwelier Tiffany und der lässige Rapper Drake stehen auf sie, das MOMA in New York sammelt sie, der französische Starkoch Alain Ducasse serviert sie, die besten Designer entwerfen sie und Menschen in aller Welt schätzen sie: die Glaskunst aus dem Hause Lobmeyr übt universelle Faszination aus.

Lobmeyr Luster
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Die Leuchtkörper der Wiener Manufaktur, wie der sagenhafte „Sternspritzer“ verzaubern ganze Opernhäuser, Botschaften, Palais und Moscheen und lassen von Mekka bis Medina die Räume in neuem Licht erstrahlen. Vor 200 Jahren wurde das Traditionsunternehmen von Josef Lobmeyr als Familienbetrieb gegründet, avancierte rasch zum k. u. k. Hoflieferanten und wird heute in sechster Generation erfolgreich geführt.

Lusterherstellung
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Auch wenn jede Generation einen anderen Zugang zur Herstellung und Verarbeitung von Glas fand, so hatten sie doch alle etwas gemeinsam: Die Liebe zum Material sowie den emotionalen Bezug zu den außergewöhnlichen Produkten ihrer Werkstätten.„Glas fasziniert wahrscheinlich deshalb, weil es durchsichtig ist und an Edelsteine erinnert. Es gibt viele neue Techniken, die wir zum Teil auch nützen, um gewisse Effekte zu erzielen. Die alten Handwerkstechniken sind jedoch immer noch die besten“, erzählt Andreas Rath.

Lobmeyr Glasgravur
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So ist das Unternehmen weltweit der letzte der große Glashersteller, der noch mit Kupferrädern auf Glas graviert, auch wenn heute zeiteffiziente Techniken wie Sandstrahl, Laser- oder Diamantradgravur weit verbreitet sind. Es sind die kleinen, feinen Unterschiede, die Lobmeyr Gläser ausmachen. Die höchste Kür zeigt sich in der Herstellung von hauchzartem Musselinglas, dessen Stärke von weniger als einen Millimeter für eine filigrane, aber sinnliche Erfahrung sorgt.

Lobmeyr Gläser
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Mit Entwürfen von Künstlern und Kreativen wie Theophil Hansen, Josef Hoffmann, Adolf Loos, Lotte Fink, oder von Zeitgenossen wie dem Niederländer Aldo Bakker und dem Italiener Martino Gamper versucht man konsequent Tradition mit Innovation zu verbinden. Das Wiener MAK und J. & L. Lobmeyr blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück.

Ausstellung Lobmeyr im MAK
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Schon seit der Gründung des Museums besteht mit dem Glasverleger eine intensive Verbindung, die direkt an den Gründungsgedanken des Museums anknüpft, als Vorbildinstitution zum Zusammenwirken von Kunst und Industrie beizutragen. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens widmet das MAK mit der Ausstellung „GLANZ UND GLAMOUR. 200 Jahre Lobmeyr“ der Glasmanufaktur eine umfassende Ausstellung.

TV-Beitrag: Markus Greussing

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