Unsichtbare Kriegsführung

Liao Yiwu über Chinas repressives Regime

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„Er ist ein Meister der Inszenierung, ein Experte in Vertuschung und ein Drahtzieher der Zensur. Chinas Staatspräsident Xi Xinping steht an der Spitze des gewaltigsten Diktaturapparats der Welt“ – so sieht es zumindest der chinesische Literat und Dissident Liao Yiwu in seinem neuen Buch „Unsichtbare Kriegsführung“.

Liao Yiwu Cover "Unsichtbare Kriegsführung"
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Der Titel ist Programm und lässt sich in doppeltem Sinn verstehen: zum einen gemünzt auf den chinesischen Überwachungsstaat, dessen digitale Technologien durch sogenannte „Gesundheits-Apps“ im Zuge der Pandemie drastisch ausgeweitet wurden. Zum anderen auf das, was Literatur dem Regime entgegenzusetzen hat, und das ist die Geschichte des Überlebens. Liao Yiwu weiß, wovon er spricht. Denn einst hat ihn sein prophetisches Gedicht „Massaker“ am Vorabend der blutigen Niederschlagung des Studentenaufstands auf dem Tiananmen Platz im Jahr 1989 vom Hippie-Epigonen zum politischen Gefangenen gemacht.

Liao Yiwu schreibend
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Mundtot ließ er sich dennoch nicht machen. Allen Auslöschungsversuchen des Regimes zum Trotz fanden seine Gefängnismanuskripte nach seiner Flucht nach Deutschland 2011 den Weg in die Öffentlichkeit. Versteckt in Buchrücken schaffte er diese außer Landes. Der Dichter Yiwu ist für sein regimekritisches literarisches Werk international bekannt. Aber kann ein Buch etwas verändern?

Liao Yiwu
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„Die Suche nach Wahrheit kann nicht ausgemerzt werden“, ist Liao Yiwu überzeugt. Von der chinesischen Regierung vertuschte Vorgänge aufzudecken, wie jene, die zur weltweiten Corona-Pandemie führten, ist sein Beitrag gegen ein menschenverachtendes Regime. Über Propaganda, Falschinformationen und die Rolle Chinas im russischen Angriffskrieg in der Ukraine spricht Liao Yiwu im ausführlichen Interview.

TV-Beitrag: Imogena Doderer

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