Radikaler Theatermacher
Dem Theater fehlt seit Corona das Publikum, und auch bei den Wiener Festwochen herrschte zuletzt Krisenstimmung. Im Oktober kündigte, für viele überraschend, Christophe Slagmuylder vorzeitig seinen Vertrag. Am Freitag präsentierte Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler seinen Nachfolger. Es ist der 46-jährige, international bestens vernetzte, Schweizer Milo Rau.
Er gilt als einer der radikalsten und innovativsten Theatermacher, der mit seinen Projekten auch immer wieder politisch Stellung bezieht. Mehrere seiner Produktionen waren bereits im Rahmen der Wiener Festwochen zu sehen – etwa 2013 seine Videoinstallation zu einer Arbeit über die Pussy-Riot-Proteste, 2015 „The Civil Wars“, ein Dokumentarstück recherchiert im belgischen Salafisten- und Rechtsradikalenmilieu, 2017 „Agora“, ein demokratisches Experiment mit Zuschauerpartizipation und 2019 die erschütternde Produktion „Orest in Mossul“.
Der kulturMontag stellt den Regisseur und seine Pläne für die Wiener Festwochen 2024 vor.
TV-Beitrag: Julia Fellerer