Quo vadis Wien

Die Kulturbaustellen der Stadt

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Die Gerüchteküche brodelt, das Personalkarussell rotiert. Kein Wunder stehen doch wichtige Besetzungen von einigen Wiener Kulturinstitutionen an. Im Februar soll ein Nachfolger für die Wiener Festwochen gefunden werden, denn der Belgier Christoph Slagmuylder verabschiedet sich frühzeitig aus dem Amt.

Christoph Slagmuylder
APA/Hans Punz

Das traditionsreiche Kulturfestival der Stadt, das von so prominenten Intendanten wie Ulrich Baumgartner, Ursula Pasterk, Klaus Bachler oder Luc Bondy erfolgreich geleitet wurde, steht mit der Neubesetzung vor großen Herausforderungen. Mit dem Abgang von Markus Hinterhäuser scheint das Verhängnis begonnen zu haben, konnte doch sein Nachfolger Tomas Zierhofer-Kien mit dem Richtungswechsel vom klassischen Opern-Theater und Musikfestival hin zu Performancekunst beim Publikum nicht punkten.

Veronica Kaup-Hasler
APA/Georg Hochmuth

36 Bewerbungen sind nach dem Ende der Ausschreibungsfrist im Büro der Kulturstadträtin, Veronica Kaup-Hasler eingegangen. Darunter sechs Gruppenbewerbungen, sieben Frauen und 23 Männer. Eine Findungskommission trifft nach den Hearings die Entscheidung.

Kunsthalle Wien - Schriftzug mit Pfeil
ORF

Auch in der Kunsthalle Wien steht ein Führungswechsel an. Nach der umstrittenen Entscheidung das jetzige Leitungsteam, das Zagreber Kollektiv „What, How & for Whom“ nicht zu verlängern, wird eine neue Direktion gesucht. Das feministische Kuratorinnen Team von internationalem Rang versuchte mit seinen Ausstellungen, etwa mit „Von Brot, Wein, Autos, Sicherheit und Frieden“ zum politischen Diskurs in der Stadt beizutragen oder setzte mit Retrospektiven über die jugoslawische Avantgarde auch neue, künstlerische Akzente.

Kunsthalle Wien
Kunsthalle Wien/Jorit Aust

Bedingt durch die Pandemie landete die Kunsthalle jedoch eher im Abseits der Aufmerksamkeit und war mit finanziellen „Aufräumarbeiten“ des Vorgängers Nicolaus Schafhausen beschäftigt. Während Kulturkritiker wie auch die Findungsjury von der künstlerischen Arbeit des Kollektivs nicht zu überzeugen waren, protestieren etwa Vertreter*innen der Akademie der Bildenden Künste öffentlich gegen die Absetzung. Entschieden werden sollte diese Besetzung bis Anfang März.

Welche kulturpolitischen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Visionen braucht die Stadt? Welche Strategie verfolgt Veronica Kaup-Hasler? Mit welchen Programmen soll das Publikum zurück in die Musentempel gelockt werden? Die Kulturstadträtin ist live zu Gast im Studio.

TV-Beitrag: Julia Fellerer & Harald Wilde

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