Mitten im Sündenpfuhl

Damien Chazelles „Babylon - Rausch der Ekstase“ im Kino

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Kühn und sexy, wild und bombastisch – Oscar-Preisträger Damien Chazelle liefert mit seinem neuen Historiendrama „Babylon – Im Rausch der Ekstase“ ein großes Kino-Epos über Hollywoods Glanzzeit der späten 1920er Jahre. In seinem mit Brad Pitt und Margot Robbie starbesetzten Film erzählt er vom Aufstieg und Fall historischer und fiktiver Figuren, von überbordendem Ehrgeiz, der ausgelassenen Dekadenz und ausschweifender Verderbtheit.

Filmstill "Babylon" - Margot Robbie
Paramount Pictures

Nach seinem Oscar-gekrönten Erfolg mit „La La Land“ beleuchtet der US-amerikanisch-französische Regisseur in seinem neuen, unwiderstehlichen Streifen den Wandel vom Stummfilm zum Tonfilm. Allein die ersten Bilder des Videotrailers hatten in den ersten Tagen auf Twitter mehr als 11 Millionen Aufrufe zu verzeichnen. Kein Wunder, besticht der Film doch durch opulente Sets, bombastische Szenen, furiose Kamerafahrten und elektrisierende wie verstörende Einblicke hinter die Kulissen des alten Hollywood.

Brad Pitt
Universal Pictures

Und Brad Pitt, der gekonnt zwischen Sex-Symbol, Filmheld und Slapstick wechselt, wenn er etwa in Unterhose stepptanzend vom Balkon fällt, scheint in Topform zu sein. Der Stummfilmstar ist 1926 auf dem Höhepunkt seiner Karriere, ehe er am Siegeszug des Tonfilms zerbricht. Chazelle, der auch das Drehbuch verantwortet, ließ sich für diesen Charakter von der damaligen Hollywood-Größe John Gilbert inspirieren.

Filmstill "Babylon"
Universal Pictures

„Babylon“ konnte bei den Golden Globes eine Trophäe für die beste Filmmusik ergattern, die wieder aus der Feder von „La La Land“ Komponist Justin Hurwitz stammt. Ob Damien Chazelle bei den diesjährigen Oscars ähnlich wie 2017 punkten kann, steht noch in den Hollywood-Sternen. Gute Chancen werden ihm eingeräumt, doch ein Abräumer dürfte die freizügige Satire nicht sein, hat doch die streng-konservative US-Filmzensur dem Streifen den R-Stempel aufgedrückt. Vielleicht hat Chazelle dem dreistündigen Epos allzu viel Exzess verpasst. Nichtsdestotrotz ist „Babylon“ eine ungewöhnliche, komplexe Liebeserklärung an das gute alte Hollywood.

TV-Beitrag: Christian Konrad

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