AusstellungsTIPP

"100 Missverständnisse über und unter Juden“ / Jüdisches Museum Wien

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Laut Bericht der Israelitischen Kultusgemeinde nimmt der Antisemitismus in Österreich stetig zu. Das liege auch am fehlenden Austausch zwischen Juden und Nicht-Juden – ist Barbara Staudinger, seit Juli Direktorin des Jüdischen Museums Wien, überzeugt.

Ihre erste Ausstellung unter dem Titel „100 Missverständnisse über und unter Juden“ spürt Vorurteilen in unserer Gesellschaft nach.

Juden
O. Morgensztern

Die Schau versammelt Historisches aus dem Bestand und zeitgenössische Leihgaben zu weit verbreiteten Klischees, wie etwa, dass Juden und Jüdinnen grundsätzlich reicher, schicker, klüger und gebildeter wären als die Mehrheitsbevölkerung. Außerdem ist auch unser Umgang mit Erinnerung Thema: Gibt es ein richtig oder falsch in Sachen Gedenken? Ein Video etwa zeigt einen Holocaust-Überlebenden, der in ehemaligen Konzentrationslagern mit seiner Familie tanzt. Die unkommentierte Veröffentlichung im Internet führte zu großer Empörung. Auch ein Hosenanzug wird gezeigt – als Bespiel für vermeintlich „richtige“ Kleidung beim Besuch einer Holocaust-Gedenkstätte. 

Nachdenklich macht auch ein Video, das zeigt, wie die Wachsfigur der Anne Frank tagtäglich restauriert wird um für Selfies kameratauglich zu bleiben. Insgesamt 100 Werke führen mit einem Augenzwinkern eindrucksvoll vor Augen, wie angespannt das Verhältnis zwischen Juden und Nicht-Juden auch 77 Jahre nach Ende des Holocausts noch ist.

Juden
Jüdisches Museum Wien

„100 Missverständnisse über und unter Juden“ liefert 100 unterschiedliche Denkanstöße, vermeintliche Wahrheiten in Frage zu stellen und neue Sichtweisen zu finden.

TV-Bericht: Stefanie Simpkins

Infos zur Ausstellung:

 „100 Missverständnisse über und unter Juden“

Jüdisches Museum
Dorotheergasse 11
1010 Wien
Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr
Sa Geschlossen
Tel.: 01 535 04 31
Mail: info@jmw.at

30. November 2022 bis 04. Juni 2023

Link:

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