Zerstörte Zukunft
Im Sommer letzten Jahres schaute die ganze Welt mit Bestürzung nach Afghanistan.
Binnen kurzer Zeit nach Abzug der internationalen Militärs war der Staat wieder in die Hände der Taliban gefallen, zehntausende Menschen versuchten sich am Kabuler Flughafen mit den letzten Evakuierungsflügen außer Landes zu bringen.
Die Bilder der Menschen, die sich in äußerster Verzweiflung an den abfliegenden Flugzeugen festhielten, waren Sinnbild für die Angst und Hoffnungslosigkeit der krisengeschüttelten Bevölkerung. Ein Jahr später zeigt sich die internationale Staatengemeinschaft gegenüber Afghanistan immer noch ratlos, der Krieg in der Ukraine droht die dramatische Situation im Land indessen zu überschatten.
95 Prozent der afghanischen Bevölkerung sind seit dem vergangenen Jahr unter die Armutsgrenze gerutscht, Umweltkatstrophen und Hungersnöte drohen die Lage weiter zu verschärfen. Strategien, wie den Menschen an den Taliban vorbei geholfen werden kann, fehlen. Ausgeblieben sind auch konstruktive Fehleranalysen, die Erklärungen für das katastrophale Scheitern der westlich gestützten Islamischen Republik Afghanistan liefern.
Der kulturMontag versucht gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari und den Kriegsreportern Emran Feroz und Wolfgang Bauer einen Überblick über den Krisenherd zu geben.
TV-Beitrag: Alice Pfitzner