Faszinosum Monarchie

Eine kulturhistorische Betrachtung

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Das Vereinigte Königreich weint und mit ihm die ganze Welt. Die Anteilnahme am Tod von Queen Elizabeth II ist gigantisch. Menschen rund um den Globus, darunter Politiker, Prominente und Weggefährten, erinnern sich an die beliebte Monarchin. „Ein tiefes und persönliches Gefühl von Verlust“, twitterte Ex-Premierminister Boris Johnson.

Elton John, Queen Elizabeth II
APA/AFP/POOL/Dave Thompson

„Sie war ein großer Teil meines Lebens von der Kindheit bis heute und ich werde sie sehr vermissen“, schrieb Sir Elton John. Das Foto, mit dem der Buckingham Palast das Ableben der Königin verkündet, wird millionenfach in den sozialen Medien geteilt.

Empire State Building leuchtet in Silber und Violett
APA/AFP/Alex Kent

Das Empire State Building in New York leuchtete in Silber und Violett, am Pariser Eiffelturm blieben die Lichter aus. Und Österreich setzt am Tag des Begräbnisses die Flaggen auf Halbmast. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt werden zum letzten Geleit erwartet, zudem praktisch auch der gesamte Hochadel Europas.

Queen Elizabeth II
APA/AFP/Joel Robine, Toby Melville, Jonathan Drake, Chris Jackson

Das Staatsbegräbnis in Westminster Abbey sei „das größte internationale Event, das England seit Jahrzehnten veranstaltet hat“, zitierte die Zeitung „The Telegraph“ eine Quelle aus der britischen Regierung. Medien rund um die Welt berichten, kein Wunder, war doch Queen Elizabeth II eine Ausnahmeerscheinung.

Sarg mit Queen Elizabeth II in der Westminster Hall
APA/AFP/POOL/Leon NEAL

Dieser Pomp ist ein Faszinosum, das zur britischen Monarchie gehört, wie der Union Jack. Das Museale lockt Touristen aus aller Welt an und bietet dem eigenen Volk eine Parallelwelt zum Hinschauen. Doch nicht nur im Vereinigten Königreich wird ein solcher Kult um die Monarchie betrieben. Auch Österreich besinnt sich gerne auf die große Tradition des Habsburger Reiches, auch wenn jenes längst untergegangen ist. Woher rührt der Hype um Kaiser*innen und König*innen? Wie identitätsstiftend ist die Monarchie? Woher rührt diese emotionale Bindung und warum zelebriert ein Land sein Faible für nostalgische Traditionen?

Royale Kutsche vor Windsor Castle
AFP/Manoocher Degathi

Sichert sich das britische Königshaus mit der Idealisierung der Vergangenheit seinen gesellschaftlichen wie politischen Einfluss - auch wenn Queen Elizabeth II zeit ihres Lebens ihrem Leitsatz „never complain, never explain“ – sich niemals beschweren, sich niemals erklären - nahezu unerbittlich und allen persönlichen Schicksalsschlägen zum Trotz treu geblieben ist? Steht die Monarchie auch mit dem neuen König Charles III. auf sicherem Fundament?

Zu diesen Fragen begrüßt Clarissa Stadler

Jasper Sharp
APA/Hans Punz

den renommierten britischen Kunsthistoriker und Kurator Jasper Sharp,

Philipp Blom
APA/Helmut Fohringer

den deutschen Historiker Philipp Blom, der in Oxford studiert und in London gelebt hat,

Marie Kreutzer
ORF

und die österreichische Regisseurin Marie Kreutzer, die mit ihrem ungewöhnlichen Sisi-Film „Corsage“ als Österreichs Kandidat ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickt wird.

TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger & Julia Fellerer

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