Archive des Schreibens
In der neuen Folge der Reihe „Archive des Schreibens“ steht der 1982 in Kirchdorf an der Krems geborene Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker im Zentrum.
In Oberösterreich führt der Autor die Landwirtschaft seiner Eltern fort. Fernab von Hochglanzromantik und Heimattümelei bildet oft auch das bäuerliche Milieu die Kulisse seiner Bücher, wie in seinem jüngsten Roman, in dem die Menschen die titelgebenden Wilderer sind, die im Leben der anderen wildern.
„Wilderer“ gehört zu einem der meist besprochenen Romane der vergangenen Monate im deutschsprachigen Raum. Mit großer Erzählkunst gelingt es Reinhard Kaiser-Mühlecker die Spannung zu halten, vieles bleibt unausgesprochen, nichts ist eindeutig. Worte finden, wo es keine Sprache gibt, ist das Ansinnen des Autors.
Dass ihm die reine Idylle der Provinz fern liegt, hat er schon in seinem fulminanten Debütroman „Der lange Gang über die Stationen“ 2008 bewiesen. Damals wurde er bereits vor Erscheinen des Buches über die Geschichte eines Bauernhofes in den 1950er-Jahren mit dem Jürgen-Ponto-Preis ausgezeichnet.
Die für TV und Online entwickelte ORF-Serie „Archive des Schreibens“ ist in Kooperation mit dem Projekt „Gastland Österreich Leipziger Buchmesse 2023“ entstanden.
TV-Beitrag: Imogena Doderer