Die Chatprotokolle am Dorfplatz

Schräge Kulturinitiativen in St. Koloman

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„Ich liebe meinen Kanzler“, „kriegst eh alles was du willst“, oder „du bist Familie“ – drei Zitate und schon wissen alle, auch über die Landesgrenzen hinaus, worum es sich dreht: die Chatprotokolle der mittlerweile ehemaligen höchsten Repräsentanten der österreichischen Bundesregierung. Man könnte sie als Posse abtun, oder mit der Bernhard`schen Erzählung „Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?“ betiteln. Schon im Vorjahr hat es diese Geschichte aus dem österreichischen Polittheater auf die Bühne der Burg geschafft. 

Bühnenprobe "Der Prätorianer"
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Jetzt soll aus den Chats zwischen Ex-Kanzler Sebastian Kurz, seinem engen Vertrauten Thomas Schmid, Ex-Generalsekretär im Finanzministerium und Ex-Finanzminister Gernot Blümel gar eine Oper entstehen. Eine wahnwitzige Idee? Vielleicht.

Musikprobe St. Koloman
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Geboren wurde sie in der idyllischen 1800 Seelen Gemeinde St. Koloman, einer tieftürkisen Gemeinde nahe Hallein von drei Unternehmern. Johannes Czernin, Peter Godulla und Patrick Sellier sind im „Brotberuf“ Start-up Investoren und Berater von Unternehmen, die sich mit nachhaltigen Ideen beschäftigen. Jetzt sind die Drei unter die Opernproduzenten gegangen. Am Wochenende wird auf dem Dorfplatz von St. Koloman die Oper „Der Prätorianer. Oder die Zärtlichkeit des Thomas S.“ uraufgeführt.

Bühnenprobe "Der Prätorianer"
ORF

Das „Machtspiel in vier Chatprotokollen“ ist ein musikalisches Werk für Sopran, Alt und Tenor, Streichtrio und Akkordeon. Der Deutsche Patrick Sellier, der sich vor zehn Jahren im Dorf niedergelassen hat, lieferte die Initialzündung. Das Libretto stammt von seinem Kompagnon Johannes Czernin, der als ausgebildeter Tenor in die Rolle des singenden Erzählers schlüpft und die Oper inszeniert. Die Komposition lieferte der deutsche Musiker und Komponist Tristan Schulze. Ein gewagtes Unternehmen.

Der kulturMontag mit einer Reportage aus St. Koloman.

TV-Beitrag: Julias Fellerer

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