Im Schatten des Krieges
Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens - auch auf die Filmemacher*innen des Landes. Dabei hat das ukrainische Kino nach der Maidan-Revolution im Jahr 2014 großen Aufwind erlebt.
Das Filmschaffen der letzten Jahre steht nun im Mittelpunkt einer Retrospektive des Filmarchiv Austria. Die konstante Bedrohung im Land spiegelt sich schon länger auch in den Filmen und wird nun von der Realität eingeholt.
Bemerkenswert im jungen ukrainischen Kino ist der stark weiblich geprägte Blick. Natalia Movshovych, Leiterin der Filmprogramme am Ukrainischen Institut in Kiew arbeitet seit fast zehn Jahren im Kulturbereich in der Filmindustrie. Rund 80 Prozent der Kulturmanager*innen sind Frauen, sagt sie. Es gibt viele Produzentinnen und Regisseurinnen. Und auch die Retrospektive im Filmarchiv zeigt die Vielfalt des künstlerisch-weiblichen Blickes.
Dem hochproduktiven und facettenreichen ukrainischen Filmschaffen hat der russische Angriffskrieg vorerst ein Ende gesetzt. Mit einer raschen Wiederaufnahme ihrer Arbeiten am Film rechnen die Ukrainischen Filmemacher*innen derzeit nicht. Viel mehr setzen sie auf internationale Unterstützung. So haben sich dieser Tage bei den Filmfestspielen in Cannes zwölf europäische Filmfonds zusammengeschlossen um „Ukrainian Films Now“ ins Leben zu rufen, eine Fundraising- und Netzwerkveranstaltung, die ukrainische Filme in der Postproduktion unterstützen soll.
TV-Beitrag: Tatjana Berlakovich