Ein neues Kapitel

Quo vadis Osterfestspiele?

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Vor 55 Jahren wurden sie von keinem Geringerem als von Herbert von Karajan gegründet und gelten seither als exklusives und künstlerisch brillantes Festival. Mit den Osterfestspielen Salzburg wollte Karajan den Festspiel-Gedanken in Salzburg weiterentwickeln, entfaltete ein ganz eigenständiges Profil, das nur durch erstklassige Regisseure, hochkarätige Interpreten und aufwändige Opernproduktionen gelingen konnte.

Christian Thielemann
APA/Herbert Neubauer
Salzburg
APA/Barbara Gindl

Seit 2013 führt Stardirigent Christian Thielemann, einst Schüler von Maestro Karajan mit großem internationalem Erfolg die Geschicke des Festivals. Heuer wird er sich mit Wagners Lichtgestalt „Lohengrin“ gemeinsam mit seiner Sächsischen Staatskapelle Dresden als Residenzorchester zu Ostern verabschieden. Denn mit dem neuen künstlerischen Leiter Nikolaus Bachler soll ein neues Kapitel der Festspiele aufgeschlagen werden.

Nikolaus Bachler
APA/Land Salzburg/Melanie Hutter

Drei wesentliche Neuerungen hat der 71-jährige Kulturmanager programmiert. Erstmals in der Geschichte wird es kein festes Residenzorchester mehr geben, wobei wiederholte Besuche bestimmter Orchester nicht ausgeschlossen sind. Zweitens gibt es wesentliche Änderungen im Kartenvertrieb. Neben Einzelkarten und speziellen Jugendkarten wird es ein „Abo to go“ zu einem günstigen Sonderpreis geben.

Emanuel Gat
AFP/Anne-Christine Poujoulat

Die dritte Neuerung ist mitunter die spektakulärste: die Uraufführung einer Tanzchoreografie von Emanuel Gat. Mit seiner Kompanie erarbeitet er ein Tanzstück nach Richard Wagners Wesendonck Liedern.

Im Vorfeld der Entscheidung um die neue Leitung der Osterfestspiele hat es zwischen Thielemann und Bachler gehörig gekracht. Vertrauliche E-Mails, Briefe und Ultimaten fanden ihren Weg in die Öffentlichkeit. Den Machtkampf gewann schließlich Bachler. Der Aufsichtsrat verkündete im September 2019, dass sich die Festspiele 2022 von Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle trennen würden. Was bleibt? Und wie geht es weiter?

TV-Beitrag: Susanna Schwarzer

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