Von E.T. bis A.I.
„Nicht er braucht die Filme, sondern die Filme brauchen ihn“, analysierte Das Musikmagazin „Rolling Stone“ die Soundtracks des talentierten John Williams.
Von „Der weiße Hai“ bis „Krieg der Sterne“, von „E.T.“ bis „A.I.“ – mit fünf Oscars und jeder Menge Grammys bricht der amerikanische Komponist alle Rekorde. Kein Wunder, sind doch all seine Filmmusiken Ohrwürmer. John Williams, der vor kurzem seinen 90. Geburtstag feierte ist ein Magier der Klangwelten und Meister der Stimmungen. Ein Mittler zwischen Tradition und Moderne, der einerseits virtuos experimentiert, andererseits Symphonien zu seinem ganz eigenen Klangkosmos verschmelzen kann.
Mühelos wandelt er zwischen allen Genres und bedient damit die ganze Klaviatur des Kinos. Vom Drama bis zur Komödie, vom Historienschinken bis zur Science-Fiction. Generationen sind mit seiner Filmmusik groß geworden, erlebten ihre Kino-Initiation mit „Krieg der Sterne“, fieberten bei den Abenteuern des Indiana Jones kräftig mit oder gruselten sich bei „Unheimliche Begegnung der dritten Art“. Selbst die Millennials schwelgen in Erinnerungen, sobald sie das berühmte „Harry Potter“-Motiv erkennen.
Schon mit drei Jahren konnte der gebürtige New Yorker Noten lesen, seine Leidenschaft für Fanfaren und Märsche wurzelt in seinem Militärdienst, den er als Dirigent und Arrangeur im Musikkorps der US Air Force verbrachte. Mit nur 24 Jahren kam er zum Film, erst als Studiopianist, wo er bei Einspielungen großer Komponisten schon einen Hauch Hollywood-Luft schnuppern durfte. Ab den 1960er-Jahren startete er seine eigene Karriere als Komponist. Untrennbar mit John Williams ist das Kino des New Hollywood verbunden.
Zwei Begegnungen waren dafür ganz entscheidend: George Lucas und sein „Krieg der Sterne“ wurden auch durch sein an Richard Wagners angelehntes Leitmotiv zum Kult. Mit Steven Spielberg verbindet ihn eine lebenslange Freundschaft und eine reiche Zusammenarbeit. Der Erfolg von Filmen wie „Der weiße Hai“, „E.T. – Der Außerirdische“, oder „Schindlers Liste“ ist auf die perfekte Symbiose von bewegtem Bild und Filmmusik zurück zu führen.
Derzeit probt das kreative Energiebündel in Wien und tritt gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern und der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter am Wochenende im Musikverein auf.
Am Programm steht die europäische Erstaufführung eines Violinkonzerts, das Williams für Mutter geschrieben hat.
Dem kulturMontag gewährt John Williams eines seiner raren Interviews.
TV-Beitrag: Katharina Huemer