Ich bin der Andere

Andreas Vitasek zieht Lebensbilanz

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Er wankt zwischen „Austrophobia“ und dem „Herrn Karl“ und kennt die Matschkerer und Mitläufer, die Opportunisten und Suderanten, die Gschaftlhuber und die Goschadn.  Seit mehr als 40 Jahren navigiert Andreas Vitasek das Publikum in seinen Programmen durch die österreichische Seele. Er setzt sich mit dem Heimatbegriff und dem Fremdsein auseinander, mag lieber „aus dem Land raus-, als ins Land einischauen“.

Andreas Vitasek
ORF

Seine Programme sind humorvolle Wegweiser durch Traum und Wirklichkeit, durch Ängste und Phobien, zwischen Gestern und Morgen, zwischen Himmel und Hölle. Die Bühne ist sein Lebenselixier. Der Künstler sei für Vitasek „ein Mensch, der seine Lebensunfähigkeit so vermarktet, dass er davon leben kann. Ein richtiger Künstler sei für ihn für alles andere unbrauchbar.“ 1981, im Alter von 25 Jahren hat er sein erstes Kabarettprogramm „Spastic Slapstick“ geschrieben.

Andreas Vitasek
ORF

Das Handwerk erlernte er nach einem Studium der Theaterwissenschaften in Paris an der „Ecole de Jacques Lecoq“, wo er die Kunst der Pantomime für sich entdeckte. Eine prägende Erfahrung, denn Andreas Vitasek befreite somit das Kabarett von der Dominanz des Wortwitzes und führte eine bis dahin völlig unbekannte, poetische, körperliche Dimension in seine Nummern ein. Pantomime, Jonglage und Puppenspiel machte er zu seinem Markenzeichen.

Andreas Vitasek als Bub
ORF/Andreas Vitasek

Aufgewachsen ist Andreas Vitasek, der am Tag der Arbeit Geburtstag hat, in dem Arbeiterbezirk Favoriten. Der Hang zum Humor scheint ihm in die Wiege gelegt, besser noch ins Gesicht geschrieben zu sein. Früh wurde seine Komik auch für den Film entdeckt.

Andreas Vitasek in "Müllers Büro"
ORF/Wega Film

Unvergessen sein „Larry Lipinsky“ in Niki Lists Kult-Komödie „Müllers Büro“ oder der „Johann Stanzerl“ in Wolfgang Murnbergers Film „Kebab mit alles“. Auf bisher 21 Kabarettprogramme hat es Andreas Vitasek bisher gebracht, ans Aufhören denkt er auch mit 65 Jahren noch lange nicht, genießt er doch seine Freiheit in vollen Zügen zwischen Bühne, Film und Fernsehen. Sich selbst sieht er als Mann mit einer ausgewachsenen misanthropen Klaustrophobie, gepaart mit leichtem Menschenhass.

Cover "Ich bin der Andere"
ORF

Die Zeit der Pandemie hat Andreas Vitasek für neues Terrain genutzt und zieht Lebensbilanz in seiner Autobiografie „Ich bin der Andere“.

TV-Beitrag: Stefan Schlager

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