Ein One-Night-Stand mit Folgen
„Bilder aus dem mährischen Bauernleben“ wollte Leoš Janáček vertonen, nicht die großen Königsdramen, sondern das einfache Leben auf die Opernbühne bringen. Musikalische Grundlage waren ihm mährische Volkslieder. Sein Werk "Jenůfa" ist eine Geschichte über beengte gesellschaftliche Verhältnisse, ein Stück um Eifersucht, Mord, große Traurigkeit und aufrichtige Vergebung in einem kleinen Dorf in Mähren.

Jenůfa, ein junges Mädchen, wird unehelich schwanger. Jenůfas Ziehmutter ist DIE moralische Instanz im Dorf. Sie ermordet das heimlich zur Welt gebrachte Kind, um Jenůfas Ehre und Jenůfa vor dem Selbstmord zu retten. Am Ende vergibt Jenůfa ihrer Ziehmutter, eine große humanistische Geste.

Nina Stemme gibt als „Die Küsterin“ ihr Debut am Theater an der Wien, wo man auf die tschechische Originalsprache setzt. Die Musik kommt vom ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Die Premiere dieser letzten großen Produktion, bevor das Theater an der Wien für seine Renovierung schließt, musste wegen Krankheitsfällen im Ensemble auf 19. Februar verschoben werden.

Regie führt Lotte de Beer, die ab Herbst neue Direktorin an der Volksoper wird. Die energiegeladene Teamplayerin setzt auf starke Bilder und große Emotionen.

Der kulturMontag hat Lotte de Beer zwischen den anstrengenden Vorbereitungen zum Interview getroffen und war bei den Proben dabei.
TV-Beitrag: Katharina Huemer