Zurück zur Natur

Neunkirchen

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Neunkirchen liegt südlich von Wien, zählt noch zu Niederösterreichs Industrieviertel und hat dennoch viel Natur zu bieten. Lukas Heilingsetzer hat auf seinem Grundstück eine Vielzahl verschiedenster Apfelsorten angebaut. Dass Kunst und Natur sich gegenseitig ergänzen können, zeigt Keramikkünstlerin Charlotte Seidl. Maggie besucht Erik und Christine Söllner auf deren Pferde- und Schafhof und übt sich im alten Wollhandwerk.

Lukas Heilingsetzer - Gärtner und Landwirt
ORF/Ab Hof TV Produktion

Lukas Heilingsetzer - Gärtner und Landwirt

2832 Thernberg
Ofenbachgraben 62
Tel: 068120209771
lukas.heilingsetzer67@gmail.com

Von Weitem sieht es aus wie eine normale Landwirtschaft, doch wer genauer hinsieht, erkennt über 600 verschiedene Apfelsorten. Lukas Heilingsetzer liebt die Vielfalt und sieht darin das beste Mittel gegen Krisen. Wenn der Gärtner und Landwirt einen Blick auf das trockene Bachbett wirft, das durch sein Grundstück verläuft, wo noch vor ein paar Jahren kühles Nass den Hang herunter kam, erfüllt ihn das mit Sorge. Immerhin war der „Zugang zu Wasser“ für den Wiener einer der wichtigsten Kriterien, sich für dieses Grundstück in Thernberg zu entscheiden. Vielfalt ist für den sechsfachen Familienvater das beste Mittel, um Zeiten der Klimaveränderung zu überstehen. Das sieht man auch im Exotengarten, wo „PawPaw“, eine nierenförmige Frucht, die nach Mango und Vanille riecht, genauso wächst wie die chinesische Blauschote oder Sichuan Pfeffer. Pflanzen, die andernorts keine Früchte tragen, zeigen sich im Garten von Lukas Heilingsetzer in voller Pracht zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten. Man könnte fast meinen, er flüstere mit den Pflanzen.

Rezept Überbackene Kürbisse

Charlotte Seidl - Bildhauerin und Keramikkünstlerin
ORF/Ab Hof TV Produktion

Charlotte Seidl - Bildhauerin und Keramikkünstlerin

Galerie Gut Seidl
2640 Prigglitz
Gasteil 1
Tel: 02662 / 456 33
www.gutgasteil.at

Wer über das Grundstück von Familie Seidl geht, findet sich bald umringt von Kunstwerken, die sich in die Natur einbetten. Die Natur ist für Künstlerin Charlotte Seidl ebenso Inspiration wie Raum, in dem Kunst wirken kann und soll. Weil das Betrachten von Kunstwerken in der offenen Landschaft weniger Barrieren hat, werden die Werke auch von mehreren Menschen gesehen, als das zum Beispiel in einer Galerie der Fall wäre. Aber auch diese gibt es am Gut Gasteil. Wo nun seit 1989 Kunstwerke ausgestellt werden, war damals noch ein Stall. Die Seidls haben viel Arbeit in das Gut gesteckt und es zu einem Kunstzentrum gemacht. Das Gut Gasteil ist ein Ort für Kunst, aber auch eine Landwirtschaft. 170 Schafe leben hier und werden von Frau Seidls Tocher versorgt. Den Jungtieren die Flasche zu geben ist allerdings Frau Seidls Aufgabe. Wenn es dann Abend wird, arbeitet Charlotte Seidl meist an ihren Kunstwerken. Vor allem Skulpturen, die das Schicksal von Frauen auf der ganzen Welt zeigen, prägen ihre Keramikkunst. Und so wie ihr Mann einst auf Leinwände bemalen hat, tut es Frau Seidl mit Glasur auf Keramikplatten, von denen über 600 Stück die Geschichte ihres Lebens erzählen.

Christine & Erik Söllner - Landwirte und Wollverarbeiter
ORF/Ab Hof TV Produktion

Christine & Erik Söllner - Landwirte und Wollverarbeiter

Altenheimstraße 21
2831 Gleißenfeld
Tel: 0699 19136562
kontakt@wollhandwerk.at
www.mittermuehl.at

Wo früher Papier und Heftklammern erzeugt wurden, wird heute Wolle verarbeitet. Christine Söllner wohnt mit ihrem Mann Erik in einer ehemaligen Papiermühle. Den industriellen Touch merkt man noch heute an den außergewöhnlich großen Räumen. Für die Söllners ein idealer Platz, um Arbeit und Wohnen miteinander zu verbinden. Sie war Kostümbildnerin, er Kameraassistent. Bei Dreharbeiten in der Dominikanischen Republik haben sie sich kennengelernt. Sie sagte: „Ich spinne“, ich meinte „Ich habe Schafe“, erzählt Erik Söllner und muss dabei schmunzeln. Eine gute Ergänzung, die bis heute währt. Erik kümmert sich um die Pferde, die hier eingestellt werden können, die Schafe und die zahlreichen Obstbäume. Christine widmet sich vor allem dem Wollhandwerk. Stoffe und Geschichte haben sie schon immer interessiert. Bei Schulungen und Seminaren möchte sie dieses alte Wissen weitergeben. Zu sehen wie Wolle verarbeitet wird und wie viele Schritte es braucht, bis ein fertiges Werkstück entsteht, erzeugt eine neue Sensibilität für die Kleidung, die wir täglich tragen. Und Wolle ist nicht gleich Wolle.