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Wenn Nahrung knapp wird: Zahl der weltweit Hungernden nimmt stark zu

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Wenn Nahrung knapp wird | Gewalt gegen Christen in Punjab | Frieden durch Krieg? | Kardinal übergibt Kirche an serbisch-orthodoxe Gemeinde

Wenn Nahrung knapp wird: Zahl der weltweit Hungernden nimmt stark zu

Die Zahl der Menschen, die sich nicht ausreichend ernähren können, könnte innerhalb kurzer Zeit von einer auf zwei Milliarden steigen, befürchten Ökonomen.

Ein Beispiel: Am Horn von Afrika – dort grassiert derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren – müssen fast zwei Millionen Kinder wegen lebensbedrohlicher Unterernährung dringend behandelt werden, so UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Die Hungerproblematik wird durch den Ukrainekrieg, die Folgen der Corona-Pandemie und die Klimakrise verschärft. Die Preise für Weizen und Speiseöl sind auf Rekordhöhe geklettert. Welche Strategien könnten helfen, diese Misere zu beheben und den Hunger weltweit wieder einzudämmen? Auch Fragen wie diese suchen – nicht nur am Welternährungstag am 16. Oktober – nach Antwort.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 1 Minute

Im „Orientierung“-Studiogespräch: Helene Unterguggenberger, Caritas Auslandshilfe, Programmleiterin Afrika

Radikale Sikhs mobilisieren: Gewalt gegen Christen in Punjab

Ein Jahr nach massiven Bauernprotesten, die ganz Indien erschüttert haben, hat sich die Lage im indischen Bundesstaat Punjab nicht wesentlich verbessert. Auf rund 50.000 Quadratkilometern – einer Fläche, die weniger als zwei Dritteln der Fläche Österreichs entspricht – leben rund 28 Millionen Menschen.

Die Zahl der Selbstmorde unter Bauern ist nicht zurückgegangen, Schulden, Krankheiten, fehlende öffentliche Strukturen – damit hat die Bevölkerung auch weiterhin massiv zu kämpfen. Die oft aussichtslose Lage von Millionen Inderinnen und Indern mag ein Grund dafür sein, warum seit einigen Jahren die Zahl von „Wunderpredigern“ aus dem freikirchlichen Milieu stark zunimmt.

Eine 60-Prozent-Mehrheit der Menschen im Bundesstaat Punjab gehört zwar der Sikh-Religion an. Doch das Versprechen von Wunderheilungen und eine starke Präsenz in sozialen Netzwerken locken auch zigtausende Sikhs zu Gottesdiensten, die Heilung und ein besseres Leben verheißen. Zugleich haben radikale Sikhs damit begonnen, vermehrt gegen christliche Einrichtungen zu mobilisieren.

So ist es in den vergangenen Monaten mehrfach zu gewalttätigen Übergriffen gegen die christliche Minderheit – sie stellt etwa zwei Prozent der Bevölkerung – gekommen. Und die Angst ist groß, dass sich die Spirale der Gewalt weiterdrehen könnte.

Bericht: Fernando Romero-Forsthuber, Länge: 8 Minuten

Frieden durch Krieg? Ethische Fragen zur aktuellen Konfliktlage

Für die Menschen in der Ukraine war es eine Woche, in der sich der Krieg in seinen Eskalationsstufen einmal mehr hochgeschraubt hat: Nach einem Anschlag auf eine Krimbrücke hagelte es Raketen auf Kiew und andere ukrainische Städte.

Und wieder einmal war zivile Infrastruktur Hauptziel russischer Angriffe. Frieden scheint nun in noch weitere Ferne gerückt zu sein. Doch schon jetzt gelte es, Friedensarbeit im Kleinen zu leisten – so die Forderung von Friedensforscherinnen und -forschern.

Die „Orientierung“ begibt sich auf eine schwierige Gratwanderung rund um Fragen zwischen nacktem Überleben im Krieg und einer in die Zukunft blickenden Friedensarbeit. Und sie macht sich auf die Suche nach Antworten auf die Frage, warum in den Augen vieler der Begriff „Pazifist“ zum Schimpfwort geworden ist – und sich bis heute, anders als vor Jahrzehnten, keine große Friedensbewegung formiert hat.

Bericht: Mariella Kogler, Länge: 7 Minuten

Gotteshaus als Geschenk: Kardinal übergibt Kirche an serbisch-orthodoxe Gemeinde

Der ehemals katholischen Kirche in Wien-Neulerchenfeld, die vor Jahren an die serbisch-orthodoxe Gemeinde übergeben wurde, folgt nun eine weitere: Auch die katholische Kirche „Am Schöpfwerk“ in Wien-Meidling wird verschenkt.

Und so überreichte Kardinal Christoph Schönborn Ende September im Rahmen eines feierlichen Festakts dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Ćilerdžić den Schlüssel der Kirche.

Fast genau 40 Jahre nach seiner Errichtung findet das Gebäude nun eine neue Bestimmung – zur Freude der wachsenden serbisch-orthodoxen Gemeinde, die nun auch im Süden Wiens ihre Gottesdienste in würdigem Rahmen feiern kann.

Die Katholiken Wiens hätten mehr Kirchen als sie gebrauchen könnten, da die Zahl der Katholikinnen und Katholiken zurückgegangen sei, so Kardinal Schönborn.

Da läge es doch nahe, einer Kirche zu helfen, die über zu wenig Gotteshäuser verfüge. Ein „Orientierung“-Team war bei der feierlichen Übergabe dabei und hat mit Kardinal Christoph Schönborn, dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Ćilerdžić sowie mit der langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden des katholischen Pfarrgemeinderates der betroffenen Pfarre, Maria Wildam, gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 4 Minuten

Moderation

Sandra Szabo

Redaktion

Norbert Steidl