kreuz und quer

Wüstenmütter

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Sie waren Aussteiger, die Wüstenväter. Was lange verschwiegen wurde: Auch Frauen, Wüstenmütter, lebten betend und meditierend in Einsamkeit.

Sie lebten in Einsiedeleien oder Klöstern und wurden zu gefragten Ratgeberinnen für Suchende in spirituellen und praktischen Lebensfragen. Regisseurin Carola Timmel hat sich in ihrem Film auf Spurensuche nach der Weisheit dieser Wüstenmütter begeben. Und dabei zeigt sich: Diese Weisheit ist auch heute höchst lebensrelevant.

Der Film begleitet Menschen, die die Geschichten der Wüstenmütter gut kennen: Koptinnen und Kopten – ägyptische Christinnen und Christen –, die in Österreich leben, und ebenso Forscherinnen, die alte Schriften untersuchen oder im Sand Hinweise auf ihre Existenz finden. Der Theologe Hans Förster und der Direktor des Papyrusmuseums in der Österreichischen Nationalbibliothek, Bernhard Palme, untersuchen alte Schriftstücke, die Aufschluss über das Leben der Wüstenmütter geben.

„Der Weg in die Wüste war für diese Männer und Frauen wie eine Befreiung“, sagt der Benediktinerpater und Bestseller-Autor Anselm Grün. „Sie sind aus der engen Sippschaft der Antike ausgebrochen. Sie waren wie die Aussteiger der 68er Generation.“ Gabriele Ziegler, Autorin und Theologin mit dem Schwerpunkt Alte Sprachen und Wüstenmütter: „Diese Tapferkeit kam daher, dass sie überlegen mussten, ob sie diesen Weg gehen. Denn sie mussten ja ihre Familien zurücklassen.“ Und man dürfe nicht vergessen: „Eine Frau in der Antike hatte ja keinerlei Rechte.“

Der Film spannt einen Bogen von den antiken ägyptischen Wüstenmüttern zur Lebensrelevanz ihrer Weisheit heute und thematisiert das Leben koptischer Christinnen und Christen in Österreich und im islamisch geprägten Ägypten der Gegenwart.

Ein Film von Carola Timmel

Gestaltung

Carola Timmel

Redaktion

Helmut Tatzreiter