Die Barbara Karlich Show

Wer einem anderen Menschen verzeiht, hat noch nicht vergessen. Enttäuschungen, Wut oder Verzweiflung kommen von Zeit zu Zeit immer wieder.

Seelischen Schmerzen werden zwar weniger, verschwinden aber oft das ganze Leben lang nicht. Wie kann man lernen, damit umzugehen?

Franziska, 44, Hausfrau aus Tirol,

hat ihrem Sohn verziehen, dass er auf die schiefe Bahn geraten ist und sich zwei Jahre lang nicht bei ihr gemeldet hat. „Ein Anruf von der Polizei hat unser Schweigen gebrochen. Ich musste ihm helfen, denn er saß wegen Drogenmissbrauch in Untersuchungshaft.“ Franziska versank nicht in Verzweiflung, sondern suchte nach einer Lösung. „Ich nahm meinen Sohn für drei Monate mit auf ein Segelboot – und schaffte es, ihm zu helfen und wieder eine gute Bindung zu ihm aufzubauen.“

Vera, 60, IT-Beraterin aus Deutschland,

bezeichnet sich selbst als „Frau mit männlichem Migrationshintergrund“. Sie war früher ein Mann und lebt heute als Frau. „Obwohl von außen alles perfekt schien, hatte ich immer das Gefühl, dass etwas falsch war.“ Als sie 35 Jahre alt war, war sie ein Wochenende als Frau unterwegs. „Danach wollte ich damit aufhören, dieses Verlangen sollte ein Ende haben.“ Doch von da an gab es kein Zurück mehr. Heute ist Vera mit sich im Reinen und kann ihr wahres Ich als Frau ausleben.