Liebe war es nie
Eine unglaubliche, aber wahre Liebesgeschichte zwischen einem SS-Offizier und einer jüdischen Gefangenen. Eine Liebe, die in Auschwitz beginnt und 30 Jahre später in einem Wiener Gerichtssaal ihr Ende findet.
Die Jüdin Helena Citron ist jung, schön und lebenshungrig als sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Dort ist der österreichische SS-Unterscharführer Franz Wunsch bald von ihrer Schönheit und ihrer schmeichelnden Gesangsstimme betört.

Franz Wunsch und Helena Citron
Zwischen den beiden entflammt eine verbotene Liebe - umgeben von Gaskammern, Erniedrigung und brutalster Gewalt. Auch Wunsch geht rücksichtlos gegen andere Häftlinge vor, Helena und deren Schwester Rosa, kann er aber vor dem Krematorium bewahren. Für die beiden Kinder von Rosa gibt es keine Rettung. Eine Wunde, die lebenslang in Rosas Herzen klafft.

Franz Wunsch in Auschwitz
Unter dem ständigen Risiko aufgedeckt und exekutiert zu werden, hält die Beziehung des Liebespaars zweieinhalb Jahre lang, bis zur Befreiung von Auschwitz.

Helena und Franz begegnen einander Jahre später vor Gericht
Dreißig Jahre später sehen Helena Citron und Franz Wunsch einander in einem Wiener Gerichtssaal wieder – sie als Zeugin, er als Angeklagter. Soll Helena den Mann retten, der sie gerettet hat, oder von seinen Schandtaten berichten, denen Unzählige zum Opfer gefallen sind?

Helenas Kopf wird auf einer Collage platziert
Maya Sarfaty gelingt es, die unglaubliche Geschichte mit gebotener Distanz zu erzählen und den handelnden Personen dennoch nahe zu kommen. Sie bedient sich dazu eines Tricks, den sie Franz Wunsch abgeschaut hat. Dieser schnitt das Gesicht seiner Geliebten aus Fotos aus, um es in Postkartenidyllen wieder einzusetzen und sich die Fiktion einer Liebe in glücklicheren Tagen zu konstruieren.

Regisseurin Maya Sarfaty fertigt für die Rekonstruktion einer Szene eine Photomontage an
Genauso stellt nun auch Sarfaty Szenen der gefährlichen Liebschaft im Lager von Auschwitz nach. Was für Wunsch Ausdruck seiner in die Zukunft gerichteten Sehnsüchte war, ist für Sarfaty das Mittel, um Erinnerungen lebendig werden zu lassen.

Franz verabschiedet sich von Helena und Rosa am Tor von Auschwitz-Birkenau
Ehemalige Mithäftlinge, erzählen mit Abscheu, mit Anteilnahme oder sogar mit etwas Neid von der Liebesaffäre. Der damalige Staatsanwalt und einer der Schöffen berichten von der Begegnung des einstigen Paars beim Prozess in Wien.

Helena Citron
Helena Citron hat schließlich das letzte Wort: „Liebe war es nie.“
Der Film hat den Frank Lowy Award am DocAviv Festival 2020 in Tel Aviv gewonnen und wurde als israelischer Beitrag für den Auslandsoscar eingereicht.
In Zusammenarbeit mit dem ORF aus Mitteln des Film/Fernseh-Abkommens, hergestellt.
Regie: Maya Sarfaty
DOKUMENTARFILM IN ÖSTERREICH
dok.at, die Interessensgemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilm, ist der einzige professionelle Filmverband in Österreich, der sich gezielt für den Dokumentarfilm einsetzt.
Die Gruppe umfasst sowohl Regisseure und Regisseurinnen als auch Produktionsfirmen und versteht sich als film- und medienspezifische Lobby der Dokumentarfilmschaffenden in Österreich.