Wien und die Schwarze Madonna - Jesus, die Frauen und die Liebe
Erbe Österreich: Wien und die Schwarze Madonna - Jesus, die Frauen und die Liebe
Dokumentation, 2021↲
(Originaltitel: „Das Wiener Jesus-Mysterium“)

ORF/ORF III/PRODUKTIONSRAUM
Schwarzen Madonna von Tschenstochau, in einer kleinen Kapelle der St. Josefskirche am Kahlenberg.

ORF/ORF III/PRODUKTIONSRAUM
Schwarze Madonna in der Loretokapelle, Augustinerkirche.
Dienstag, 30.03.2021, 20.15 Uhr
Wh. 23.45 Uhr, Mi 03.05 Uhr
und 05.35 Uhr, Do 00.30 Uhr,
So 03.45 Uhr.
Schwarze Göttinnendarstellungen gab es bereits in der Antike. Diese hatten einen besonderen Stellenwert in verschiedenen Fruchtbarkeitskulten. Im Gegensatz dazu erscheint das Christentum auf den ersten Blick hin männlich dominiert. Denn die von männlichen Autoren geschriebenen Texte erzählen überwiegend von männlichen Akteuren, geht es doch in erster Linie um Jesus und die zwölf Aposteln. Aber vielleicht trügt hier der Schein?
Vor wenigen Jahren hat Papst Franziskus die liturgische Rolle der Maria Magdalena noch einmal aufgewertet und sie dem Kreis der Zwölf gleichgestellt. So wird die Bedeutung der Apostelin der Apostel - wie sie schon im 4. Jahrhundert genannt wurde - auch von kirchlicher Seite immer deutlicher hervorgehoben. Es waren nämlich Maria Magdalena und andere Frauen, die am Ostermorgen als erste dem Auferstandenen begegnet sind. Das älteste Markusevangelium schließt ursprünglich damit, dass sich diese Frauen angesichts des leeren Grabes fürchteten. „Wir wissen aber“ - so die Bibelwissenschafterin Veronika Burz-Tropper „dass es das Christentum gibt. Darum müssen diese Frauen ihre Furcht abgelegt haben und gehandelt haben. Sie haben ihren männlichen Kollegen von der Auferstehung erzählt. Deshalb hat sich das Christentum entwickelt.“
Auch die selbstständige Seelsorgerin Susanne Schuster ist als Frau aktiv in der Jesusverkündigung tätig. Zusammen mit ihrer Partnerin organisiert sie Frauenliturgien. Die ehemalige Pastoralassistentin hat eine klare Meinung, was die aktuelle Stellung der Frau in der katholischen Kirche betrifft: „Es hat sich in den letzten Jahrhunderten viel getan. Aber solange Initiativen von Frauen in der Kirche immer vom Willen eines Priesters abhängig sind, ist das auch für die Kirche nicht gut.“
Biblisch kann die Bevorzugung der Männer in der Jesusbewegung kaum belegt werden. Auch der evangelische Bibelforscher Markus Öhler weiß, dass in den frühen Gemeinden und Hauskirchen Frauen und Männer gleichberechtigt waren. Stellt sich die Frage, wie denn das persönliche Verhältnis von Jesus zu Maria Magdalena und den anderen Frauen tatsächlich war? Für den katholischen Theologen Wolfgang Treitler ist es nicht ausgeschlossen, dass Jesus verheiratet war.

ORF/ORF III/PRODUKTIONSRAUM
Schwarze Madonna in der Ruprechtskirche.

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Schwarze Madonna in der Altlerchenfelder Kirche.
Regisseur: Florian Kröppel
Dokumentation, 2021
(Originaltitel: „Das Wiener Jesus-Mysterium“)
Weitere Sendungen dieser Reihe:
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Die Erbe-Österreich-Neuproduktion thematisiert die Veränderung des Stadtbildes von Wien durch Werbeplakate.
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Otto Habsburg konnte, da er Österreich damals nicht betreten durfte, nicht hier heiraten, feierte aber hier mit seiner Frau die Silberne und die Goldene Hochzeit und Karl Habsburg heiratete hier Francesca Thyssen-Bornemisza.
- Habsburg und der Dom – St. Stephan unter dem Doppeladler
Der Film von Manfred Corrine beleuchtet die Verbindung zwischen dem Wiener Stephansdom und dem Herrschergeschlecht nach dem Ende der Habsburgermonarchie.
- Geheimnisse der Kirche: War Jesus verheiratet? | Rätsel um Maria
Die Doku-Reihe „Geheimnisse der Kirche“ erforscht die Wissenschaft hinter dem Glauben. Bedeutende archäologische Funde und einige der beliebtesten Symbole der jüdisch-christlichen Religion werden untersucht und uralte Geheimnisse gelüftet.