ORF-Legenden: Peter Alexander. Unvergessen
zeit.geschichte: ORF-Legenden: Peter Alexander. Unvergessen
Dokumentation, 2021
Samstag, 13.2.2021, 20.15 Uhr
Wh. So 19.25 Uhr
Am 12. Februar 2021 jährt sich der Todestag von Peter Alexander (*1925) zum zehnten Mal. In seinen Shows und Filmen bot er stets ein sehr klares Image von sich, doch in sein Privatleben bekam die Öffentlichkeit zeit seines Lebens nie Einblick. Mit 39 Spielfilmen, 600 TV-Auftritten, 500 Platten-Veröffentlichungen und seinen legendären TV-Shows, die als Straßenfeger in Deutschland und Österreich bei 70 Prozent Marktanteil bis zu 46 Millionen Zuseher vor den Bildschirmen verzauberten, war Peter Alexander Österreichs letzter großer Entertainer und ein unglaubliches Multitalent.

ORF/Melodie Privatstiftung
Peter Alexander mit seinen Kindern Susi und Michael.

ORF III/People Picture/Willi Schneider
Peter Weck und Peter Alexander, 30. September 1998.
In diesem Portrait zeichnet Produzent Wolfram Winkler das Leben und die Karriere seines Freundes Peter Alexander nach, mit Interviews von Harald Serafin, Georg Markus, Waltraut Haas, Karl Merkatz, Angelika Spiehs, Peter Weck, Florian Silbereisen, Barbara Wussow, René Kollo, Roland Kaiser, Helmut Thoma, Marianne Mendt und Ottfried Fischer.
Starkomponist Ralph Siegel erinnert sich, wie Peter Alexander ein von ihm komponiertes Lied partout nicht singen wollte: „Das ist doch aus Maries weinendem Garten. Nein, das singe ich nicht. Langer Rede, kurzer Sinn: Mir zuliebe sang er das Lied dann doch, die Ariola koppelte es als Single aus, bald war ‚Und manchmal weinst du sicher ein paar Tränen‘ in den Charts und Alexander rief mich aus dem Auto an: Herr Siegel, mein Chauffeur sagt, das ist das schönste Lied, das ich je gesungen. Mir und meiner Frau geht’s genauso.“
Entertainer Mat Schuh erzählt, wie in Leder gehüllte Rocker eines Wiener Musikstudios beinahe in Ohnmacht fielen, als Peter Alexander in ihrem Laden auftauchte und einen ganzen Nachmittag begeistert elektronische Keyboards ausprobierte. Und wie sparsam seine Frau Hilde war: „Wenn man Hilde so zuhörte, dann glaubte man die Alexanders nagen am Hungertuch. Als er Angeln gehen wollte und von ihr 1.000 Schilling brauchte, um seinen Mercedes zu tanken, sagte sie nur: ‚Daddy, das ist doch alles viel zu teuer: Kann dich nicht jemand fahren‘:“
„Traumschiff“-Star Barbara Wussow war noch ein Kind als Peter Alexander immer ihre Eltern Ida Krottendorf und Klausjürgen Wussow besuchte und jede Menge selbst gefangenen Fisch mitbrachte, den ihre Mutter dann zubereiten musste.

ORF/Beta Film
Waltraut Haas und Peter Alexander in „Saison in Salzburg“ 1961
Waltraut Haas schmunzelt noch heute über jenen Augenblick, als sie am Wolfgangsee den Kassenschlager „Im weißen Rössl“ drehten und aus ihrer Feindschaft mit Peter Alexander eine dicke Freundschaft wurde: „Wir hatten eine innige Feindschaft. Bis zu diesem Moment hatten wir uns nichts zu sagen außer Guten Morgen, Guten Tag, Guten Abend. Aber dann ist es mir gelungen denn Damm zu brechen. Wir haben dann noch drei Filme miteinander gedreht und hatten jedes Mal Tränen in den Augen als wir uns verabschieden mussten. So eine dicke Freundschaft war das dann.“
„Das Leben Peter Alexanders und die Vielfalt seines Könnens zu erzählen, ist nahezu unmöglich“, bringt Pianist Rudolf Buchbinder, einer seiner engsten Freunde, die Karriere Peter Alexanders auf den Punkt: „Aber Gott sei Dank gibt es so viele alte Filme und großartige Lieder von ihm, die man heute noch sehen und hören kann. Peter Alexander wird für immer unsterblich bleiben.“

ORF/BT
Gunther Philipp, Peter Alexander in „Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westens“ 1965
Mit amüsanten Anekdoten erinnern Wolfram Winkler und Otto Retzer an Peter Alexander, der immer unter Lampenfieber litt. Fotos, Filmausschnitte und Archivmaterial dokumentieren sein großes Talent und erzählen auch von der Beziehung zu seiner Ehefrau Hilde. Nach ihrem Tod (2003) und dem Unfalltod seiner Tochter Susi (2009) zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.

ORF/Beta Film
Cornelia Froboess und Peter Alexander in „Hilfe, meine Braut klaut“ 1964
Dokumentation, 2021