Karl Merkatz: Reden übers Leben
Karl Merkatz: Reden übers Leben
Gespräch, 2020
Freitag, 20.11.2020, 20.15 Uhr
„Das Wort ‚Karriere‘ existiert in meinem Wortschatz nicht. Mir ist es immer darum gegangen, zu arbeiten, Menschen zu unterhalten, ihnen, so gut es geht, eine Freude zu bereiten. Manchmal ist mir das, so hoffe ich, gelungen.“ sagt Karl Merkatz. Als „Mundl“ und „Bockerer“ hat er österreichische Film- und Fernsehgeschichte geschrieben. Dabei sollte der 1930 in Wiener Neustadt geborene Sohn eines Werkzeugmachers und einer Weberin keinesfalls Künstler werden, sondern einen „soliden Beruf“ erlernen. Doch schon als Kind fasziniert ihn das Theater - er spielt in einer Laiengruppe. Auf Wunsch der Eltern absolviert er die Tischlerlehre. Sein Ziel, Schauspieler zu werden hat er nicht aufgegeben - er geht nach Zürich. Unter anderem in Wien nimmt er Schauspielunterricht und beginnt am Mozarteum in Salzburg ein Studium, das er 1955 mit Auszeichnung abschließt. Es folgen Bühnenengagements in Heilbronn und Salzburg.
In Heilbronn lernt er seine Frau Martha Metz kennen und heiratet sie 1956. In den folgenden Jahren spielt er in deutschen und österreichischen Theatern mehr als 150 Bühnenrollen - vor allem Nestroy-, Raimund- und Shakespeare-Figuren; eines seiner Lieblingsstücke ist „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett. Ab 1975 spielt er den Edmund Sackbauer in der Kult-Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“. Es sollte sein Durchbruch sein. Der „Mundl“ wurde zu einer der populärsten Fernsehfiguren der Zweiten Republik und machte Karl Merkatz zu einem der beliebtesten Schauspieler des Landes.
Für die Rolle des Franz Bockerer in Franz Antels Filmreihe „Der Bockerer“ wird Merkatz 1982 mit dem Deutschen Schauspielpreis, dem Filmband in Gold ausgezeichnet. In mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen hat Karl Merkatz in seiner beruflichen Laufbahn mitgespielt. Am 17. November feierte er seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat er sich im Salzburger Café Bazar mit Regisseur Tommy Schmidle zu einem ausführlichen Gespräch getroffen. Dabei kommentiert Karl Merkatz teils kaum gezeigte Archiv-Ausschnitte aus seinen unzähligen Rollen und gibt heitere wie auch nachdenkliche Einblicke in sein privates und berufliches Leben.

ORF/Degn Film/Andreas Kolarik
Karl Merkatz
Karl Merkatz, der sich am Anfang seiner Schauspielkarriere entschieden hat, ein „Mensch zu werden“, ist einer der beliebtesten und facettenreichsten Charakterdarsteller des Landes geworden. Abseits der Schauspielerei arbeitet er am liebsten in seiner Tischlerwerkstatt in Irrsdorf im Salzburger Flachgau. Deshalb erwartet den gelernten Tischler bei „Reden übers Leben“ auch eine kleine Besonderheit.

ORF/Degn Film/Andreas Kolarik
Karl Merkatz, Tommy Schmidle
Fernsehportrait, 2020
Programmschwerpunkt: Alles Gute zum Geburtstag, Karl Merkatz!