Marlies Pöschl „Aurore“
Pixel, Bytes & Film - Artist in Residence: Marlies Pöschl: Aurore
Sonntag, 2.6.2019, 08.45 Uhr
Das kollaborative Kunstprojekt wurde in Paris realisiert. Volksschulkinder, Gymnasiasten und Gymnasiastinnen sowie Senioren und Seniorinnen beschäftigten sich medienübergreifend mit der Frage, ob man Emotionen automatisieren könne und wie die Zukunft der Pflege aussieht. Ausgehend davon realisierte Marlies Pöschl eine semi-dokumentarische Science-Fiction, in deren Mittelpunkt „Aurore“ steht.

ORF III
Eine körperlose Stimme
Aurore ist eine Stimme, die als virtuelle Pflegerin den Bewohnern und Bewohnerinnen eines Pflegeheims südlich von Paris Gesellschaft leistet. Wo Aurore auftaucht, kommt Wärme in die nüchternen Räume, wo sie ist, schleicht sich ein leichtes Strahlen in die Augen der Menschen. Aurore kennt keine Müdigkeit und kein Burnout.
Kollaborative Science-Fiction
Der Film „Aurore“ besteht aus drei Teilen und arbeitet bewusst mit den Codes dreier Genres: Dokumentarfilm, Werbefilm und Experimentalfilm, um deren Potential auszuloten, beim Publikum Emotionen zu erzeugen.
Marlies Pöschls Film ist der Versuch, Science-Fiction anders zu schreiben: im Dialog und „im Dialekt“. So hat die Künstlerin in Zusammenarbeit mit Volksschulkindern, Gymnasiasten und Senioren und Seniorinnen jene Elemente entwickelt, aus denen dieser Film entstanden ist. Der dritte Teil ist dabei eine Zusammenarbeit zwischen Pöschl, dem Sound Artist Peter Kutin und der Stimmkünstlerin Agnes Hvizdalek. Die akustische Welt in diesem Teil ist ausschließlich auf Basis von Hvizdaleks Stimme entstanden. Aurore imaginiert so eine Welt in der Technologie, Mensch und Umwelt miteinander verschränkt sind.

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Die Künstlerin:
Marlies Pöschl ist Künstlerin und Filmemacherin sowie Obfrau der Golden Pixel Cooperative, einer Plattform für Bewegtbild und Bildende Kunst. Derzeit unterrichtet sie an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ihre Arbeiten wurden international auf Festivals und in Ausstellungen gezeigt. Pöschl versteht Filme machen als soziale Praxis und bezieht den Prozesscharakter des Films in ihre Arbeit mit ein.
Mehr Info zur Künstlerin:
www.marliespoeschl.net
www.goldenpixelcoop.com
Weitere Sendungen dieser Reihe:
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Jennifer Mattes’ poetische Arbeit über den Schiffbruch und das Meer traf dieses Jahr auch bei der Diagonale den Nerv der Jury und wurde als Bester innovativer Film 2019 ausgezeichnet.
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Frauen, Fußball und Sexismus. Wie ist das eigentlich heute in Österreich? In unserer Reihe ORF III Artist in Residence begeben sich die beiden Filmemacherinnen Elena Schwarz und Judith Barfuß für eine Sozialstudie in Stadion und Fußballbeisl.
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