Auf der Spur der Superkeime | Resistente Keime - Die Entdeckung neuer Antibiotika
Themenmontag: Auf der Spur der Superkeime
Dokumentation, 2018
Themenmontag: Resistente Keime - Die Entdeckung neuer Antibiotika
Dokumentation, 2015
Montag, 11.2.2019, 21.55 Uhr
Wh. Di 00.55 Uhr und 03.45 Uhr
Auf der Spur der Superkeime
Dokumentation, 2018
Ein Mann fällt in einen Bach, ertrinkt fast. Im Krankenhaus finden die Ärzte multiresistente Erreger in seiner Lunge. Kurz darauf stirbt der Mann. Die genaue Todesursache bleibt ungeklärt. Klar ist aber: nach dem Todesfall untersucht das Gesundheitsamt das Bachwasser und entdeckt tatsächlich gefährliche, resistente Keime. Daraufhin wurden aus Bächen, Flüssen und zwei Badessen, dem Zwischenahner Meer und der Thülsfelder Talsperre Proben entnommen und überall fanden die Wissenschafter Keime, die gegen viele Antibiotika resistent sind. Und es wurden Erreger nachgewiesen, bei denen besonders wichtige Medikamente, sogenannte Reserveantibiotika, nicht mehr wirken.
In Deutschland sterben Schätzungen zufolge mehrere tausend Menschen pro Jahr an Erkrankungen durch multiresistente Keime. Gefährdet sind insbesondere vorerkrankte, geschwächte Menschen, Ältere und Neugeborene.
Film von Oda Lambrecht

ORF/ARTE France
Forscher entnehmen einem Faultier Haarproben.
22.30 Uhr
Wh Di 01.25 Uhr
Resistente Keime - Die Entdeckung neuer Antibiotika
Dokumentation, 2015
Antibiotika sind Moleküle, die auf natürliche Weise von Mikroorganismen hergestellt werden, um konkurrierende Bakterien in der eigenen Umgebung zu bekämpfen. 99 Prozent der Antibiotika, die in den letzten 60 Jahren auf den Markt gekommen sind, werden mithilfe von Mikroorganismen erzeugt, vor allem Bakterien. Aufgrund missbräuchlicher Verwendung hat allerdings ein Großteil davon seine Wirksamkeit eingebüßt. Mittlerweile sind Antibiotika-Resistenzen zum weltweiten Problem geworden.
Einige Bakterienstämme sind multiresistent, das heißt resistent gegen mehrere unterschiedliche Antibiotika. Andere sind sogar schon vollresistent, können also durch keines der verfügbaren Antibiotika bekämpft werden. Dies ist zwar noch immer die Ausnahme, doch die Fälle häufen sich. Die Dokumentation besucht Wissenschafter, die in den USA, in Kanada und Panama nach neuen antibiotisch wirksamen Substanzen forschen, darunter auch antimikrobielle Peptide, die aus unterschiedlichen Organismen gewonnen werden können. Mehrere Hundert dieser Peptide, die seit Millionen von Jahren Pflanzen und Tiere schützen, indem sie bakterielle Angreifer schnell und wirkungsvoll abtöten, sind bereits bekannt.
Bis 2020 müssen einige Dutzend dieser neuen Molekülgruppen identifiziert werden, um dem Fortschreiten der Antibiotika-Resistenz Einhalt zu gebieten. Die Dokumentation zeigt, dass die Lösung unter Umständen in Substanzen liegen könnte, die Biologen im Fell von Faultieren gefunden haben. In einem Labor an der George Mason University in Virginia ist es gelungen, Peptide aus dem Blut eines Alligators zu isolieren, die Bakterien sehr gut abtöten. Außerdem beleuchtet die Dokumentation die Forschung zu Bakteriophagen, in der Natur vorkommenden Viren, die Bakterien befallen, mit deren Hilfe bestimmte Resistenzen endgültig besiegt werden könnten.
Film von Bruce Mohun
Weitere Sendungen dieser Reihe:
- Corona-Impfung | Was uns noch blühen kann | Du sollst (nicht) impfen? | Brauchen wir eine Corona-Impfpflicht?
Der Corona-Impfstart in Österreich ist holprig, die Impfreihung sorgt für Verwirrung und Impfgegner und -skeptiker gehen gegen eine befürchtete Corona-Impfpflicht auf die Straße.
- Kitzbühel und die Deutschen | Kitzbühel und die Reichen
Zum Start in die 81. Hahnenkamm-Rennwoche beleuchtet ein vierteiliger Themenmontag am 18. Jänner 2021 den Massenskitourismus aus kritischer Perspektive.
- Das große Schweigen - Wie Ischgl versucht Image und Wintersaison zu retten
Reporter Ed Moschitz berichtet aus Ischgl, wo man sich nicht gerne an den März 2020 erinnert, sondern vielmehr den Neustart vorbereitet.
- Skifahren um jeden Preis: Sollen Österreichs Pisten gesperrt werden?
Marlene Kaufmann und Reiner Reitsamer haben hochkarätige Gäste zum Gespräch über die Situation des Wintertourismus in Österreich eingeladen.