Die Kutschen der Habsburger
Des Kaisers teure Kutschen: die Sammlung der kaiserlichen Wagenburg bei Schloss Schönbrunn beherbergt rund 160 Prunk- und Gebrauchsfahrzeuge, sowie 5000 weitere Unikate aus dem höfischen Fuhrpark. Anlässlich des 200-Jahres-Jubiläums des Wiener Kongresses beschäftigt sich die neue Ausstellung „Der Kongress fährt“ mit der außergewöhnlichen logistischen Herausforderung, die die größte Friedensverhandlung aller Zeiten an die kaiserlichen Hofstallungen stellte. Scharen von politischen Entscheidungsträgern, Lobbyisten und Fürsten aus ganz Europa fanden sich damals in Wien ein und machten die Stadt für acht Monate zum Machtzentrum der Welt.

ORF/ORF III/Philipp Maiwald
Direktorin Monica Kurzel-Runtscheiner und Karl Hohenlohe vor dem Imperialwagen.
In dieser Sendung erklärt die Direktorin der kaiserlichen Wagenburg, Monica Kurzel-Runtscheiner, wie ein ausgeklügeltes Leihfahrzeugsystem, Corporate Identity und beeindruckende Festzüge vor 200 Jahren die Monarchen Europas in Staunen versetzte.
Eine Kutsche, war mehr als „nur“ ein Fahrzeug: es war Statussymbol, eine fahrende Villa und häufig auch genauso teuer. Zu den begehrtesten Objekten der Sammlung gehört der goldene Imperialwagen, der Krönungswagen des kaiserlichen Hofes. Seine letzte Ausfahrt liegt bald hundert Jahre zurück - 1916 wurde er zur Krönung Kaiser Karls nach Budapest gebracht, seitdem steht er im Museum.
Zu den weiteren Schätzen der Sammlung gehört Napoleons Krönungskutsche, der von Eseln gezogene Kinderwagen des Kronprinzen Rudolf, sowie Sisis Trauerkleid.

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Die aktuelle Ausstellung: Der Kongress fährt. Direktorin Monica Kurzel-Runtscheiner, Karl Hohenlohe.
Auf seinem Rundgang besucht Karl Hohenlohe auch die Restaurationsabteilung des Hauses und blickt dem langjährigen Fachmann Ernst Gregor beim Vergolden und Ausbessern über die Schulter. Kommendes Jahr steht eine große Wanderausstellung in den USA an, viele der Fahrzeuge müssen für diese, ihre bisher wohl weiteste Ausfahrt, noch gewappnet werden.
Moderation: Karl Hohenlohe
Redaktion: Philipp Maiwald
Museumsmagazin, 2014
Weitere Sendungen dieser Reihe:
- Aus dem Rahmen: Das jüdische Wien
Karl Hohenlohe besucht das jüdische Museum Wien und die neue Dauerausstellung „Unser Mittelalter“.
- Fahrschein bitte! Das Wiener Verkehrsmuseum Remise
Karl Hohenlohe unternimmt eine Zeitreise durch die 150-jährige Geschichte des öffentlichen Verkehrs in Wien. Sie führt von der ersten Pferdetramway aus 1868 über den „Reichsbrückenbus“, der 1976 in die Donau stürzte, bis zum wichtigsten Zukunftsprojekt der Stadt, dem Linienkreuz U2xU5.
- Aus dem Rahmen: Sex im Museum
Moderator Karl Hohenlohe erkundet, wie sich das Liebesgeschäft und der Umgang damit bis heute verändert hat. Dazu besucht er in Wien das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch und das Condomi-Museum.
- Aus dem Rahmen: Das Gartenpalais Liechtenstein
Karl Hohenlohe stellt das Gartenpalais der Familie Liechtenstein vor, das u. a. eine der größten privaten Kunstsammlungen der Welt beherbergt.