Inland

Im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) beendet die Katastrophenhilfeeinheit AFDRU des Bundesheeres den Einsatz in der Slowakei.

„Heute kehren unsere Soldaten nach Österreich zurück, werden ihr Gerät warten und nachbereiten und stehen dann wieder für weitere Einsätze bereit“, teilte das Verteidigungsministerium heute Früh in einer Aussendung mit. 53 Soldatinnen und Soldaten der Katastrophenhilfseinheit waren seit 26. März rund um die Uhr im Einsatz.

Die Aufgabe bestand darin, die örtlichen Einsatzkräfte bei der Eindämmung der Maul- und Klauenseuche zu unterstützen und damit eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. In elf Tagen Einsatz wurden 6.400 Großfahrzeuge mit 25.000 Liter Chemie und 250.000 Liter Wasser dekontaminiert.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) dankte den Einsatzkräften. Das AFDRU-Team war im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens aktiviert worden. Der Einsatz wurde mit Mitteln des Europäischen Katastrophenschutzmechanismus der EU kofinanziert.

Ausland

In Paris sind womöglich Pläne für einen mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag vereitelt worden.

Wie die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft PNAT mitteilte, nahm die Polizei gestern zwei Männer wegen „krimineller Verschwörung“ im Zusammenhang mit einem „terroristischen Vorhaben“ sowie wegen Sprengstoffbesitzes fest.

Zwei Männer in U-Haft

Die beiden Männer seien in U-Haft. Einem dritten Mann werde die Nichtanzeige eines „terroristischen Verbrechens“ zur Last gelegt.

Alle drei Festgenommenen seien älter als 18 Jahre. Wie weit fortgeschritten ihr mutmaßlicher Anschlagsplan war, wurde nicht mitgeteilt. Bei dem Hauptverdächtigen handelt es sich französischen Medienberichten zufolge um einen in Nordfrankreich lebenden 19-Jährigen mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Bericht: Sprengstoffweste gefunden

Laut dem französischen Sender RTL fanden die Ermittler bei der Durchsuchung der Wohnung des Hauptverdächtigen eine selbst gebaute Sprengstoffweste. Dem Sender zufolge hatte sich der Verdächtige im Internet zum IS bekannt.

Die Tageszeitung „Le Parisien“ berichtete, der 19-Jährige habe einen Treueschwur auf den IS verfasst und einen Anschlag auf einen öffentlichen Platz geplant. Seine Festnahme habe zur Festnahme seiner Komplizen geführt.

Der Anwalt des Mannes wies die Angaben zurück. Sein Mandant sei „nicht radikalisiert“, sagte er dem Sender RTL. Frankreich wurde in den vergangenen Jahren von zahlreichen schweren Anschlägen erschüttert.

Nach dem Tod palästinensischer Ersthelfer durch Schüsse des israelischen Militärs im Süden des Gazastreifens hat US-Präsident Donald Trump die Hamas verantwortlich gemacht.

„Die Hamas benutzt Krankenwagen und im weiteren Sinne menschliche Schutzschilde für den Terrorismus“, sagte ein Sprecher Trumps. „Präsident Trump versteht die unmögliche Situation, die diese Taktik für Israel schafft, und macht die Hamas voll verantwortlich.“

Der Vorfall hatte sich vor einer Woche zugetragen. 15 Mitarbeiter des Roten Halbmondes und der Vereinten Nationen wurden getötet. Ihre Leichen wurden in einem Massengrab gefunden. Ein Sanitäter überlebte, ein Mann wird noch vermisst.

Untersuchung angekündigt

Die israelische Armee änderte inzwischen ihre Angaben zu dem Vorfall. Zunächst hatte das Militär erklärt, dass die Soldaten das Feuer auf „verdächtige“ Fahrzeuge eröffnet hätten, die im Dunkeln ohne Kennzeichnung unterwegs gewesen waren. Nachdem diese Behauptung durch ein Video widerlegt wurde, räumte ein Militärvertreter diese Tatsache ein und kündigte eine Untersuchung an.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf das Militär, dass die Soldaten mindestens sechs der 15 Toten als Mitglieder militanter Gruppen identifiziert hätten. Detaillierter ging der Militärvertreter mit dem Verweis auf vertrauliche Informationen nicht darauf ein.

Journalisten getötet

In Gaza ereignete sich indes ein weiterer tödlicher Vorfall durch israelisches Feuer. Bei einem Luftangriff auf ein Zelt in Chan Junis wurden laut palästinensischen Angaben zwei Journalisten getötet und mehrere verletzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte zu dem Vorfall, es sei ein Terrorist der Hamas angegriffen worden.

Netanjahu bei Trump

Indes traf der israelische Premier Benjamin Netanjahu in Washington ein, wo er heute Trump treffen wird. Trump hatte Netanjahu bereits Anfang Februar empfangen. Nun soll unter anderem über das neue US-Zollpaket, die Bemühungen um die Freilassung der Hamas-Geiseln und die Bedrohung durch den Iran gesprochen werden.

Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro hat in Sao Paulo Tausende Anhängerinnen und Anhänger zu einem Protest wegen der gegen ihn erhobenen Putschvorwürfe der Justiz mobilisiert.

Jair Bolsonaro bei einem Protest in Brasilien
APA/AFP/Miguel Schincariol

Laut einer Zählung der Universität von Sao Paulo folgten Bolsonaros Aufruf zu der Kundgebung in der zentralen Avenida Paulista gestern (Ortszeit) rund 45.000 Menschen. Viele von ihnen trugen als Symbol ihrer Unterstützung für Bolsonaro das gelbe Trikot der Fußballnationalmannschaft.

„Was diese Leute wirklich wollen, ist nicht, mich einzusperren“, rief Bolsonaro den Protestteilnehmern zu. „Sie wollen mich töten, weil ich ihnen ein Dorn im Auge bin.“

Der Oberste Gerichtshof hatte Ende März entschieden, es gebe genügend Beweise gegen den ultrarechten Politiker für die Eröffnung eines Prozesses wegen des Vorwurfs des versuchten Staatsstreichs. Im Falle einer Verurteilung droht dem 70-Jährigen eine Gefängnisstrafe von mehr als 40 Jahren.

Bolsonaro hofft auf ein politisches Comeback und will 2026 bei der nächsten Präsidentschaftswahl antreten. Das brasilianische Wahlgericht hatte ihn jedoch bis 2030 von politischen Ämtern ausgeschlossen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist zu einem Besuch in Ägypten eingetroffen. Er landete gestern Abend in der Hauptstadt Kairo, wie aus dem Elysee-Palast verlautete. Darauf folgte den Angaben zufolge eine private Führung durch das Große Ägyptische Museum, das nach mehr als zwanzigjähriger Planungs- und Bauphase am 3. Juli offiziell eröffnet werden soll.

Emmanuel Macron und Abdel Fattah al-Sisi
Reuters/Benoit Tessier

Heute wird Macron dann in Kairo vom ägyptischen Staatschef Fattah al-Sisi empfangen. Im Anschluss ist ein gemeinsamer Gipfel mit dem jordanischen König Abdullah II. zum Gaza-Krieg geplant. Morgen will Macron dann in die Nähe des Gazastreifens reisen.

Auch Treffen Emirate – Israel

Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza gab es auch in Abu Dhabi, wo die Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate und Israels zusammenkamen. Scheich Abdullah bin Sajed Al Nahjan habe gegenüber seinem Kollegen Gideon Saar unterstrichen, wie wichtig die Bemühungen „um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln“ im Gazastreifen seien, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums der Emirate.

Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten 2020 im Rahmen der Abraham-Abkommen als erster Golfstaat diplomatische Beziehungen mit Israel aufgenommen.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hat gestern Abend Djuro Macut mit der Regierungsbildung beauftragt. Die Regierung des designierten Premiers soll bis zum 18. April auch vom Parlament bestätigt werden. Falls das nicht gelingt, werden vorgezogene Parlamentswahlen fällig.

Der 62-jährige Endokrinologe Macut ist einer breiteren Öffentlichkeit unbekannt. Allerdings hatte er sich kürzlich dem Gründungsausschuss der von Präsident Vucic propagierten „Bewegung für das Volk und den Staat“ angeschlossen, deren offizielle Gründung Ende Juni erfolgen soll. Macut ist ordentlicher Professor an der Belgrader medizinischen Fakultät.

Der Chef der regierenden Serbischen Fortschrittlichen Partei (SNS) und bisherige Premier Milos Vucevic hatte am 28. Jänner seinen Rücktritt nach nur wenigen Monaten im Amt eingereicht. Vom Parlament wurde dieser am 19. März bestätigt. Das bisherige Regierungsbündnis um die SNS, das unter dem neuen Premier an der Macht bleibt, besitzt mit 153 Mandaten eine klare Mehrheit im 250-Sitze-Parlament.

Die Bildung einer neuen Regierung erfolgt inmitten der mehrmonatigen Proteste und der Blockade aller staatlichen Universitäten. Den Anlass lieferte am 1. November der Einbruch des Bahnhofvordaches in Novi Sad. 16 Personen waren ums Leben gekommen. In der Öffentlichkeit wird der Unfall der Korruption bei der Errichtung zugeschrieben.

Rund um Großbritannien sind einem Medienbericht zufolge mehrere mutmaßliche russische Spionagesensoren im Meer entdeckt worden. Die britische Marine habe einige Geräte auf dem Meeresgrund gefunden, während andere an Land gespült worden seien, berichtete die britische Zeitung „The Sunday Times“ gestern.

Armeeführung und Geheimdienste vermuten demnach, dass die Sensoren dazu dienen sollten, Informationen über die vier britischen U-Boote zu sammeln, die mit Atomraketen bestückt sind. Im Atlantik tobe „ein Krieg“, sagte ein hochrangiger britischer Militärvertreter der „Sunday Times“. „Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt.“

Laut Recherchen der Zeitung seien auch mehrere unbemannte Unterwasserfahrzeuge in der Nähe von Datenkabeln entdeckt worden. Die Regierung verfüge zudem über „glaubhafte Informationen“, wonach Jachten russischer Oligarchen für Aufklärungseinsätze im Meer benutzt worden sein könnten, hieß es in dem Bericht weiter.

EU

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic rechnet angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle mit tiefgreifenden Veränderungen im Welthandel. Sefcovic sprach bei einem Treffen mit den Handelsministern und -ministerinnen der 27 EU-Länder heute in Luxemburg von einem „Paradigmenwechsel im globalen Handelssystem“. Die EU-Minister und die Kommission beraten derzeit über mögliche Gegenzölle.

US-Präsident Trump hatte in der vergangenen Woche neue Zölle für Handelspartner weltweit verhängt. Importe aus der Europäischen Union werden mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt, für andere Länder, etwa China, fallen sie teils noch deutlich höher aus. Als „Mindestsatz“ für alle Länder nannte der US-Präsident zehn Prozent.

Die Kommission und die EU-Mitgliedsländer arbeiten an einer Reihe von Gegenmaßnahmen. In einem ersten Schritt sollen Mitte April EU-Zölle aus Trumps erster Amtszeit wieder eingeführt werden, bis Mitte Mai sollen weitere Aufschläge folgen. Damit reagiert die EU zunächst auf Trumps Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte. In den kommenden Wochen könnten weitere Zölle folgen.

Darüber hinaus liegen schärfere Maßnahmen auf dem Tisch, darunter etwa ein Vorgehen gegen US-Dienstleistungen und digitale Angebote. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach Trumps Ankündigungen die Tür für Gespräche weit offen gelassen.

Chronik

Bei der gestrigen Ziehung von Lotto „6 aus 45“ hat niemand auf die sechs Richtigen gesetzt – das bedeutet Jackpot. Im Topf liegen zusätzlich zum ersten Rang der nächsten Runde 864.863,45 Euro.

Es wurden folgende Gewinnzahlen ermittelt:

16 20 22 27 32 38/Zusatzzahl 14

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

7 9 16 17 33 36

Die richtige Joker-Zahl:

5 2 6 5 2 6

Alle Angaben ohne Gewähr

Zehn Tage nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 in Myanmar steigt die Zahl der Todesopfer weiter. Bisher seien 3.514 Leichen gefunden worden, 210 Menschen würden noch vermisst, teilte die regierende Militärjunta mit.

Seit dem Wochenende erschweren heftige Regenfälle die Arbeit der Helferinnen und Helfer. Unter anderem wurden Medienberichten zufolge Zelte und provisorische Kliniken, die von internationalen Teams errichtet wurden, von Regen und heftigem Wind zerstört. Auch drohten Überschwemmungen und Erdrutsche, so lokale Medien.

Zerstörung nach Erdbeben in Myanmar
AP

Für die Vermissten gibt es der Militärführung zufolge keine Hoffnung mehr. Junta-Sprecher Zaw Min Tun sagte, dass die Rettungseinsätze abgeschlossen seien und nun die Aufräumarbeiten beginnen würden.

Wegen einer Bedrohungslage im deutschen Duisburg bleiben heute alle Sekundar- und Gesamtschulen in der Stadt geschlossen. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Duisburg der dpa gestern mit. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. An den betroffenen Schulen findet ersatzweise Distanzunterricht statt.

Geschlossene Schule in Duisburg
APA/dpa/Christoph Reichwein

Mehrere Drohschreiben eingegangen

Die Polizei Duisburg teilte mit, bereits am Freitag sei bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte ein Schreiben mit „bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen“ eingegangen. Der unbekannte Absender habe Straftaten für heute in der Bildungseinrichtung angekündigt. Laut „Bild“-Zeitung war von „Säuberungen“ die Rede.

Der Duisburger Staatsschutz habe unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen. Gestern habe dieselbe Schule erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten erhalten, die auch 13 weitere Schulen im Stadtgebiet betreffen, so die Polizei.

Polizei: Drohung wohl nicht ernstzunehmen

„Experten des Duisburger Staatsschutzes kamen im Rahmen der Gesamtbetrachtung des aktuellen Sachverhaltes zu der Einschätzung, dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist“, hieß es von der Polizei.

Dennoch wurden mit der Aussetzung des Unterrichts vorsichtshalber Sicherheitsvorkehrungen getroffen. „Um ein mögliches Restrisiko weitergehend zu minimieren, wird die Duisburger Polizei am 7. April unmittelbar an den Schulen Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen durchführen.“ In den Gymnasien soll der Unterricht normal stattfinden.

Wirtschaft

Die Mitgliedsstaaten der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) beraten ab heute in London darüber, ob die internationale Schifffahrt mit einer CO2-Abgabe belegt werden soll. Die Organisation hofft bis Freitag auf eine vorläufige Einigung in der Frage, welcher Mechanismus künftig dazu beitragen soll, dass die Schifffahrt bis 2050 CO2-neutral wird. Laut IMO ist die Schifffahrt bisher für fast drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die besonders stark vom Klimawandel betroffenen pazifischen und karibischen Inselstaaten führen die Gruppe derjenigen an, die eine CO2-Steuer fordert. Sie wollen, dass die dadurch eingenommenen Mittel an die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder verteilt werden, um die Folgen der Erderwärmung abzufedern. Etwa 15 Mitgliedsstaaten der UNO-Organisation, darunter die Exportländer Brasilien und China, stellen sich strikt gegen eine CO2-Steuer.

Gesundheit

Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von heute 2023 rund 260.000 Frauen vor, während oder kurz nach der Geburt ihres Kindes gestorben. Alle zwei Minuten verliere eine Frau wegen Komplikationen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft ihr Leben. Es fehle angesichts von Blutungen, Blutdruckproblemen und Infektionen oft die Betreuung durch kundiges medizinisches Personal.

Die Zahlen zur Müttersterblichkeit seien inakzeptabel. „Die meisten dieser Todesfälle wären vermeidbar“, hieß es seitens der WHO anlässlich des Weltgesundheitstags. Besonders in Teilen Afrikas sowie generell in den besonders armen Ländern sei das Risiko weiterhin hoch.

Dank besserer Vorsorge und Betreuung sank aber auch die Sterblichkeitsrate von Müttern bei der Geburt weltweit innerhalb von weniger als 25 Jahren um 40 Prozent. Die WHO warnte jedoch, dass die positive Entwicklung wegen der Einbrüche bei der humanitären Hilfe für ärmere Länder wieder umgekehrt werden könnte.

In den USA ist innerhalb weniger Wochen ein zweites Kind an Masern gestorben. Ein Krankenhaus in der texanischen Stadt Lubbock gab gestern den Tod eines wegen Masern behandelten Kindes bekannt. Das Kind im Schulalter war nicht gegen die sehr ansteckende Viruserkrankung geimpft und hatte keine bekannten Vorerkrankungen.

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. in Seminole, Texas
AP/Annie Rice

Drastischer Anstieg bei Erkrankungen

Die USA verzeichnen inmitten gewachsener Impfskepsis einen drastischen Anstieg von Masernerkrankungen. In diesem Jahr wurden schon mehr als 600 Masernfälle gemeldet, davon fast 500 im US-Bundesstaat Texas. Ende Februar starb erstmals seit zehn Jahren in den USA ein Mensch an Masern. Das Todesopfer war ein nicht gegen die Krankheit geimpftes Schulkind ebenfalls in Lubbock.

Schild mit Impfhinweis zu Masern in Seminole, Texas
Reuters/The Texas Tribune/Justin Rex

Im an Texas angrenzenden US-Bundesstaat New Mexico wurde Anfang März auch der Tod eines Patienten bekanntgegeben, bei dem das Virus nachgewiesen wurde. Die Todesursache ist aber noch Gegenstand von Untersuchungen.

Kennedy reist nach Texas

Gestern schrieb der neue US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. auf der Onlineplattform X, die effektivste Maßnahme gegen die Ausbreitung der Viruserkrankung sei der Kombinationsimpfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR). Der Minister reiste nach eigenen Angaben nach Texas, um der Familie des verstorbenen Kindes sein Beileid zu bekunden.

Kennedy war während des Masernausbruchs in die Kritik geraten. Dem wegen früherer Falschbehauptungen über Impfungen umstrittenen Politiker wird vorgeworfen, die Gefahr durch die Masern herunterzuspielen und „alternative“ Behandlungsmethoden statt der bewährten Impfung zu bewerben.

Auch jetzt kam neue Kritik auf: Der republikanische Senator Bill Cassidy, Arzt und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Senats, schrieb auf X: „Jeder sollte geimpft werden.“

„Hochrangige Gesundheitsbeamte sollten das unmissverständlich sagen, bevor wieder ein Kind stirbt“, so Cassidy. Der Senator hatte Kennedys Bestätigung als Minister unterstützt, nachdem dieser versprochen hatte, keine Änderungen an der Impfaufsicht vorzunehmen.

Kultur

Das Wiener Hip-Hop-Duo EsRAP, bestehend aus den Geschwistern Esra und Enes Özmen, ist mit dem zum zweiten Mal vergebenen Willi Resetarits Preis ausgezeichnet worden. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises fand im Rahmen des Flüchtlingsballs im Wiener Rathaus statt, wie es gestern in einer Aussendung hieß.

„Vor drei Jahren trafen wir Willi Resetarits beim Flüchtlingsball“, so EsRAP bei der Preisverleihung. „Er hat unsere Hände gehalten und uns gesagt: ‚Jetzt ist eure Zeit, macht das weiter.‘ Diesen Preis nehmen wir nicht nur als Anerkennung unserer Musik entgegen, sondern als Auftrag, Musik weiterhin als politische Kraft zu nutzen“, sagten die Preisträger.

Das Musikduo EsRap
APA/Christoph Griessner

Das Geschwisterpaar ist in Ottakring aufgewachsen und macht in seinen Songs postmigrantische Erfahrungen hörbar. In mehrsprachigen Texten auf Deutsch und Türkisch greifen sie Themen wie Identität, Rassismus, Frausein in der Hip-Hop-Welt und soziale Ungleichheit auf.

Der nach dem im Jahr 2022 verstorbenen Musiker benannte und von der Stadt Wien vergebene Preis geht an Künstlerinnen und Künstler, „die sich mit ihrem musikalischen Schaffen für Integration, gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein Miteinander in Wien starkmachen“. Für Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ist der Preis „ein deutliches Zeichen: für eine offene Gesellschaft, für kulturelle Vielfalt – und für Musik, die Haltung zeigt“.