zeit.geschichte

Verbunkert, vergraben, vergessen - Das Bundesheer im Kalten Krieg

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Mehr als 30 Jahre sind seit dem Ende des Kalten Krieges – der Konfrontation der beiden Machtblöcke NATO und Warschauer Pakt – vergangen. Die Spannungen zwischen den militärischen Mächten in Ost und West begannen bereits mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Stalin und seine Verbündeten nützten die Kriegsmüdigkeit und Friedenssehnsucht der westlichen Alliierten, um das kommunistische Herrschaftsgebiet möglichst auszudehnen. „Der Eiserne Vorhang“ war eine Folge und mit ihm entstanden große globale Konflikte.

Die Berlin Blockade, der spätere Ungarn-Aufstand, der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und viele weitere Auseinandersetzungen – alle in der Nähe Österreichs – berührten die Sicherheitslage der Alpenrepublik. Als neutrales Land musste Österreich für seine Sicherheit selbst Vorsorge treffen. Mit dem Wahlsieg der SPÖ 1970 kam es zu einer generellen Änderung von Österreichs Verteidigungsstrategie. General Spannocchi entwickelte ein sogenanntes Raumverteidigungskonzept, das einen militärischen Durchmarsch durch Österreich – das nie selbst Ziel militärischer Operationen war – verhindern sollte. In ganz Österreich wurden „Sperren und Bunkeranlagen" errichtet, um den „Eintrittspreis" ins Land möglichst hoch anzusetzen.

Schwachpunkt war die Unterlegenheit in der Luft und ein viel zu geringes Verteidigungsbudget. Aber Österreich hatte Glück und blieb militärisch verschont. Um 1990 zerbrach der Warschauer Pakt und der Kalte Krieg war zu Ende. Heute verfallen die Reste dieser Verteidigungsanlagen – die letzten vergrabenen und größtenteils vergessenen Zeugen von Österreichs Verteidigungswillen im Kalten Krieg.

Gestaltung

Seledec Walter