Universum

Expedition Gorilla

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Eine gefährliche Mission, die noch nie zuvor mit der Kamera festgehalten wurde. In eindringlichen Bildern nimmt dieser Film den Zuseher mit, tief hinein in den kongolesischen Dschungel. Dorthin wo die Flachlandgorillas leben.

Das ist die Geschichte des Kameramanns Vianet Djenguet und des Silberrückens Mpungwe. Drei Monate besucht der preisgekrönte Dokumentarfilmer den wilden Gorilla jeden Tag, um sein Vertrauen zu erlangen. Dazu muss Vianet Teil von Mpungwes Gruppe werden. Ob ihm das gelingt, zeigt Universum in „Expedition Gorilla“. Der Film des britischen Regisseurs Miles Blayden-Ryall will die Welt für die Rettung der Östlichen Flachlandgorillas im Kongo sensibilisieren.

Gefährdete Existenz

Wie Berggorillas sind auch sie vom Aussterben bedroht. Wilderei, Abholzung, menschliche Krankheiten und bewaffnete Milizen haben die Population der Östlichen Flachlandgorillas in der Demokratischen Republik Kongo beinahe ausgelöscht. Schätzungen sprechen von weniger als 4.000 Gorillas. Zu ihnen gehört auch der Silberrücken Mpungwe mit seiner Familie.

Naturschützer des Kahuzi-Biega Nationalparks haben Kameramann Vianet Djenguet (Preise für Planet Earth 3, Attenborough’s Life In Colour oder My Congo) eingeladen, um ihre Anstrengungen zum Schutz des Östlichen Flachlandgorillas aus nächster Nähe zu dokumentieren.

Der Kameramann hat seine Kamera auf seinem rechten Oberschenkel abgestützt. Er ist von grünen Büschen und Bäumen umgeben.
ORF/Off The Fence/Miles Blayden-Ryall
Kameramann Vianet Djenguet im Kahuzi-Biega-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo

Drei Monate begleitete er das Team jeden Tag in die Wildnis, in die Welt der Gorillas. Das Ziel: Die Primaten über Monate, wenn nötig über Jahre hinweg, an den Menschen zu gewöhnen. Die Wächter ahmen das Verhalten der Gorillas nach, um den Tieren zu zeigen, dass sie keine Bedrohung darstellen. Jeden Tag verringern sie den Abstand zum Alphamännchen, um Teil der Gruppe zu werden. So soll Mpungwe langsam sein aggressives Verhalten gegenüber Menschen ablegen. Eine lebensgefährliche Aufgabe.

Tourismus als letzte Rettung

Die Kosten für den Schutz der Gorillas sind hoch. Deshalb sollen sie den Tourismus in der Region ankurbeln. Mit anderen Worten: Die Gorillas müssen für ihr eigenes Überleben bezahlen, indem sie ein Einkommen erwirtschaften, das nicht nur für ihre Erhaltung aufkommt, sondern auch zum Überleben der lokalen Bevölkerung beiträgt, die in der Umgebung des Parks in Armut lebt.

Der Silberrücken Mpungwe inmitten des Urwalds.
ORF/Off The Fence/Vianet Djenguet
Männliche erwachsene Gorillas bekommen mit ca. 12 Jahren silbergraues Fell, daher der Name Silberrücken

Die Umweltschützer von Kahuzi-Biega sind überzeugt, dass die Habituierung - also die Gewöhnung an den Menschen - der Gorillas für den Tourismus unerlässlich ist. Doch es gibt Kritik an der Methode, die viele Fragen aufwirft:

Quält die Gewöhnung die Tiere bis sie schließlich nachgeben und die Anwesenheit von Menschen tolerieren? Ist es unethisch ihre Instinkte zu unterdrücken? Sollten wilde Tiere nicht so bleiben wie sie sind? Drastische Zeiten erfordern drastische Maßnahmen, und Vianet ist der Meinung, dass „man grausam sein muss, um freundlich zu sein“. Denn ohne diesen Eingriff könnten die Östlichen Flachlandgorillas verloren gehen.

Detail der Augenpartie eines Gorillas.
ORF/Off The Fence/Vianet Djenguet
Direkter Blickkontakt mit einem Gorilla: Silberrücken wie Mpungwe könnten es als Drohgebärde verstehen

Allerdings hat Vianet nicht erwartet, wie tief sich seine Verbindung zum Alphamännchen Mpungwe entwickeln würde. Zwölf Wochen lang fast jeden Tag mit diesem 250 Kilo-Koloss zu verbringen, lässt den Kameramann zweifeln, ob er das Richtige tut.