TV-Schwerpunkt zum „Tag der Befreiung“: Gedenken an Ende des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs in Europa
Zum 79. Mal jährt sich am 8. Mai 2024 der „Tag der Befreiung“ – die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit die Befreiung vom Nationalsozialismus sowie das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Zu diesem Anlass gestaltet der ORF auch heuer wieder einen TV-Schwerpunkt mit Live-Übertragungen und zahlreichen Dokumentationen.
So zeigt ORF 2 am Mittwoch, dem 8. Mai, um 12.00 Uhr live aus dem Kongresssaal des Bundeskanzleramts das „Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an das Kriegsende in Europa“: Bei der Gedenkveranstaltung der Bundesregierung sprechen Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler, die Festrede hält Wolfgang Müller, Historiker und stellvertretender Vorstand des Institutes für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Ein Ensemble der Wiener Philharmoniker wird den musikalischen Rahmen gestalten.
Zwei weitere Live-Übertragungen präsentiert ORF III: Am Sonntag, dem 5. Mai, ist die Internationale Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (11.00 Uhr) zu sehen, die seit 1946 von den Überlebenden bzw. deren Verbänden organisiert und durchgeführt wird; als Höhepunkt steht am 8. Mai im Hauptabend das „Fest der Freude“ vom Wiener Heldenplatz auf dem Programm.
Den Auftakt zum umfassenden ORF-III-Schwerpunkt macht am Samstag, dem 4. Mai, die neue Dokumentation „Das Konzentrationslager Gusen – Verbrechen im Schatten Mauthausens“ (20.15 Uhr) über die Geschichte des lange Zeit vergessenen Nebenlagers des KZ Mauthausen. Dieses stand in den begangenen Verbrechen dem Hauptlager um nichts nach. Im Gegensatz zu Mauthausen wurde Gusen nach 1945 größtenteils abgerissen, die Grundstücke parzelliert und als Baugrund verkauft. In Archivaufnahmen kommen Überlebende sowie der Sohn des ehemaligen Lagerleiters von Gusen Walter Chmielewski zu Wort, die ein authentisches Bild vom Leben im und mit dem Lager Gusen zeichnen.
Danach zeigt ORF III drei weitere „zeit.geschichte“ Produktionen aus der Reihe „Mauthausen vor der Tür“: „Wiens vergessene Konzentrationslager“ (21.05 Uhr), „Todesmärsche“ (21.55 Uhr) und „Das Schicksal der Frauen“ (22.50 Uhr). Abschließend ist das spektakuläre, vom ORF koproduzierte Historiendrama „Der Untergang“ (23.40 Uhr) nach dem gleichnamigen Bestseller des Hitler-Biografen Joachim Fest zu sehen, in dem Bruno Ganz als Adolf Hitler in den letzten Tagen im Führerbunker eine schauspielerische Meisterleistung lieferte.
Mittwoch, der 8. Mai, in ORF III steht programmatisch ganz im Zeichen des Tags der Befreiung, u. a. mit zahlreichen Dokumentationen (ab 8.35 Uhr). So porträtiert eine neue ORF-III-Produktion die jüngst verstorbene „Zeitzeugin und Journalistenlegende“: Hella Pick (18.20 Uhr), die als Zehnjährige 1939 mit einem Kindertransport aus Österreich nach Großbritannien kam, dort einen bemerkenswerten beruflichen Aufstieg erlebte und schließlich zur führenden internationalen Korrespondentin beim „Guardian“ wurde. Im Laufe ihrer Karriere berichtete Pick über weltpolitische Ereignisse und traf bedeutende Persönlichkeiten wie u. a. Willy Brandt, John F. Kennedy und Winston Churchill. Ihre Bücher über Simon Wiesenthal und den Umgang des Nachkriegsösterreichs mit der NS-Vergangenheit brachten sie ab den späten 1990er Jahren immer öfter zurück in ihr Geburtsland.
Höhepunkt des ORF-III-Schwerpunkts am 8. Mai ist auch heuer wieder das „Fest der Freude“ vom Wiener Heldenplatz, das bereits zum zwölften Mal vom Mauthausen Komitee Österreich mit Unterstützung der Israelitischen Kultusgemeinde, des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes und des Vereins Gedenkdienst veranstaltet wird.
Die ORF-III-Übertragung erfolgt in zwei Teilen: „Der Festakt“ um 20.00 Uhr und „Das Festkonzert“ um 20.15 Uhr. Es sprechen der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Willi Mernyi und Bundespräsident Alexander Van der Bellen. In diesem Jahr wird das Freiluftkonzert von verschiedenen Kammermusikensembles der Wiener Symphoniker gestaltet.
Das Highlight wird die Rede der 1936 geborenen Zeitzeugin Rosa Schneeberger, Überlebende des Lagers Lackenbach, sein. Moderiert wird der Abend von Katharina Stemberger.
Der Zweiteiler „Kontinent der Vertriebenen – Europa nach dem Krieg“ (ab 21.30 Uhr) beschließt den TV-Schwerpunkt.
ORF 2 präsentiert außerdem in der „matinee“ am Sonntag, dem 5. Mai, die Doku-Premiere „Klassik unterm Hakenkreuz – Der Maestro und die Cellistin von Auschwitz“ (9.05 Uhr) über die Geschichte klassischer Musik im sogenannten „Dritten Reich“. Im Zentrum der Erzählung stehen die Schicksale der deutschen Jüdin Anita Lasker-Wallfisch, die nur dank ihrer musikalischen Begabung Auschwitz überlebte, und des international gefeierten deutschen Stardirigenten Wilhelm Furtwängler, der sich mit Hitler und seinen Helfern arrangierte.
ORF.at-Netzwerk und ORF TELETEXT
Das ORF.at-Netzwerk und der ORF TELETEXT erinnern im Rahmen der aktuellen Überblicksberichterstattung ausführlich an die Befreiung vom Nationalsozialismus sowie an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und informieren über Gedenkveranstaltungen. Streams vom Festakt aus dem Bundeskanzleramt und dem „Fest der Freude“ sowie von weiteren Sendungen des TV-Programmschwerpunkts (sofern die entsprechenden Online-Lizenzrechte vorhanden sind) werden auf ORF ON und in der ORF-TVthek bereitgestellt. Zahlreiche weitere Beiträge, Dokumentationen und Zeitzeugenberichte stehen darüber hinaus in den Videoarchiven „Österreichs Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“ und „Die dunkelste Zeit des 20. Jahrhunderts – Der Zweite Weltkrieg“ zur Verfügung.